Bahrain – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Fri, 14 Jan 2011 21:15:46 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 Asiencup, Tag 8: Schuldig gebliebene Antworten https://ballverliebt.eu/2011/01/14/asiencup-tag-8-schuldig-gebliebene-antworten/ https://ballverliebt.eu/2011/01/14/asiencup-tag-8-schuldig-gebliebene-antworten/#respond Fri, 14 Jan 2011 21:14:32 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=3756 Asiencup, Tag 8: Schuldig gebliebene Antworten weiterlesen ]]> Die Frage, ob Australien oder Südkorea ein größerer Titelkandidat ist, wurde nicht geklärt – auch, wenn die Südkoreaner beim 1:1 leichte Vorteile auf ihrer Seite hatten. Während Bahrain sich eine Halbzeit lang mit den Indern spielte, ehe diese sich tatsächlich massiv steigern konnten!

Australien – Südkorea 1:1 (0:1)

Australien - Südkorea 1:1

Ein echter Test war für Australien das lockerleichte 4:0 gegen Indien nicht – die erste Standortbestimmung gab’s gegen Turnier-Mitfavorit Südkorea. Und nun wird über die wahre Leistungsstärker der Socceroos auch einiges klarer. Was sie zum Beispiel nicht können: Ein Spiel gegen einen gleichwertigen Gegner selbst sinnvoll gestalten. Die Koreaner stellten dem 4-4-2 von Aussie-Teamchef Osieck ihr gewohntes 4-2-3-1 entgegen und reagierten prompt auf das, was die Australier so anboten.

Abweichungen in der Formation und im System gab es bei Osieck gegenüber dem Indien-Spiel nicht. Das heißt: Emerton und vor allem Holman auf den Außenbahnen im Mittelfeld durchaus offensiv, in der Mitte Culina und Jedinak defensiv, zwischen diesen und den beiden Stürmern Kewell und Cahill – das Nichts. Das nützte mit Lee Yong-Rae der vorgeschobenere der beiden koreanischen Sechser dazu, mangels Gegenspieler in der Defensive in die offensive Mittelfeldkette vorzurücken. Das hatte durchaus Effekt: Denn neben Jedinak hatte nun auch Culina einen einigermaßen direkten Gegenspieler, den es zum im Auge behalten galt und der Weg nach vorne war über die beiden in der Zentrale nicht mehr zu beschreiten. Genauso, wie es Cha Du-Ri seinem Widerpart Brett Holman nicht ermöglichte, wirklich ins Spiel einzugreifen.

So hatten die Australier zwar einiges an Ballbesitz, zumeist war das aber nur Geschiebe in der Abwehr auf der Suche nach einer Lücke, durch die nach vorne gespielt werden konnte. Die Koreaner sahen sich das eine Viertelstunde an und beschlossen dann, selbst ein wenig die Daumenschraube anzuziehen. Sie wurden nun aggressiver, standen höher und versuchten, ihre Geschwindigkeitsvorteile auszunützen. Allerdings: Ohne die Hilfe ihrer Außenverteidiger, die sich weiterhin in erster Linie um Emerton und Holman kümmerten, fehlte dem der letzte Nachdruck.

Erstaunlich war in diesem Spiel folgende Tatsache: Die Australier hatten dann ihre besten Szenen im Angriff, wenn es (gegen die als flink, aber nicht besonders robuste koreanische Innenverteidigung) schnelle, flache Querpässe in den Strafraum gab – einmal vergab hier der freistehende Kewell kläglich, kurz darauf klärte Cha im letzten Moment vor Cahill. Auf der Gegenseite allerdings brachte beinahe jeder hohe Ball in den australischen Strafraum eine brenzlige Situtation vor dem Tor; obwohl die Kanten Neill und Ognenovski den kleinen und nicht für ihre Kopfballstärke bekannten Koreaner eigentlich klare Vorteile im Luftkampf hätten haben müssen.

Kein Zufall somit, dass sich in der 24. Minute nach einem 60-Meter-Pass von Cha Du-Ri in den gegnerischen Strafraum Ju Dong-Won gegen beide IV durchsetzte, auf den aus der Etappe heranstürmenden und von Culina sträflich vernachlässigte Koo Ja-Cheol ablegen konnte und es durch den 21-jährigen Jungstar, der noch in der koreanischen Liga bei Jeju United spielt, das 1:0 für die Koreaner fiel. Der zentrale Offensivmann schoss somit auch das dritte Tor Südkoreas bei diesem Turnier.

Die Strafe für den schlafenden Culina war die Auswechslung für die zweite Halbzeit, für ihn kam Carl Valeri in die Partie. Die Australier starteten aktiver in den zweiten Durchgang, aber spielerisch war das immer noch nicht besonders aufregend. Im Gegenteil, je länger das Spiel lief, desto mehr reduzierte sich die Spielgestaltung bei den Socceroos auf lange Bälle. Nach etwa einer Stunde ließ sich dann kurzfristig Kewell etwas zurückfallen, aber nachdem er schnell gemerkt hatte, dass die Bälle so einfach über ihn drübersegeln, ging er wieder nach vorne.

Auch womöglich, weil die Australier mittlerweile zum Ausgleich gekommen waren: Nach einem Eckball entschloss sich der koreanische Torwart Jung Sung-Ryong zu spät, aus seinem Gehäuse zu kommen, sodass Mile Jedinak an ihm vorbei zum 1:1 einköpfen konnte. Die Koreaner hatten nun zwar die deutlich reifere Spielanlage, kamen aber an der nun präsenter agierenden australischen Defensive kaum einmal vorbei, zudem ließ Schiedsrichter aus Katar, der in der ersten Hälfte noch einigermaßen kleinlich agierte, nun vor allem den Australiern diverse Unsauberkeiten im Zweikampf durchgehen. Nach dem Ausgleich nahm Koreas Teamchef Cho Kwang-Rae dann mit Koo Ja-Cheol seinen Zehner heraus und brachte Yeom einen Neuen, zudem orientierte sich Park Ji-Sung nun immer mehr in die Mitte, um die Rolle des Spielgestalters ganz zu übernehmen.

Mehr als eine richtig gute Chance schaute dann aber nicht mehr heruas – Ki Sung-Yueng verpasste es nach einem feinen Doppelpass im Strafraum, Schwarzer zu überwinden. So stand am Ende ein 1:1-Unentschieden.

Fazit: Das Team aus Südkorea war jenes mit der besseren Spielanlage und dem besseren Fußball, die Australier hielten vor allem in der zweiten Hälfte vor allem mit Kampfkraft dagegen. An jene Klasse, welche die Japaner in ihren ersten beiden Spielen zeigten (auch wenn die Resultate das nicht ausdrücken), reichen aber auch die Koreaner nicht heran. Das Resultat war ein intensives, aber nicht besonders attraktives Spiel, dessen Resultat den Koreanern – die den Sieg zweifellos eher verdient gehabt hätten – wohl mehr hilft als den Australiern, weil somit die Gesamt-Tordifferenz den Gruppensieg entscheiden wird. Und ob die Südkoreaner Indien auch so billig davonkommen lassen wie die Australier…?

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Bahrain – Indien 5:2 (4:1)

Bahrain - Indien 5:2

Salman Sharida hat Video geschaut. Ganz offensichtlich – denn der Teamchef von Bahrain versuchte mit seiner Mannschaft von Beginn an, genau jene Schwächen in der indischen Mannschaft anzubohren, die bei deren 0:4 gegen Australien am Augenscheinlichsten wurden. Also: Konsequentes Spiel über die Außen, die Abseitsfalle zu eigenen Gunsten nützen, gerne auch hohe Flanken in den Strafraum schlagen. Und weil Sharida die Inder hinten sehr massiv unter Druck setzen wollte, beorderte er drei offensive Mittelfeldspieler weiter nach vorne. Wodurch sich ein 4-2-4 ergab, mit Rakea und Al-Safi als theoretischem Bindeglied dazwischen. Theoretisch deshalb, weil die beiden viel zu tief standen und so ein riesiges Loch zwischen den beiden und den Offensivleuten entstand.

Es gab also kaum einen Angriff der Bahrainis, der nicht im Laufe seines Entstehens mal einen langen, hohen Pass nach vorne beinhaltete. War die Kugel allerdings mal vorne und kamen dann auch die Außenverteidiger aus der ebenso viel zu tief stehenden Abwehrreihe mit nach vorne, kamen die Inder mächtig ins Schwitzen. Das frühe 0:1 konnten sie noch postwendend ausgleichen (die Hintermannschaft von Bahrain hatte wohl nicht damit gerechnet, dass tatsächlich mal ein Ball in ihre Richtung geflogen kommt), nach dem schnellen 2:1 (nach einem Torwartfehler) war Bahrain aber wieder im Fahrersitz. Bei Tor Nummer drei und vier (beide, wie schon das zweite, durch Abdulatif) hebelten sie jenes Abseits, in das die Australier noch fast im Minutentakt getappt waren, aus.

Die Inder? Nun ja. Die beiden Viererketten schoben sich wie in der Auftaktpartie statisch hin und her und einen schlüssigen Plan im Spiel nach vorne suchte man vergeblich. Aber immerhin waren die Räume, die man dem Gegner überließ, nicht ganz so massiv wie im ersten Spiel und außerdem versuchte man zumindest, in die Zweikämpfe zu kommen. So gesehen war es schon ein kleiner Fortschritt.

Und ein großer Fortschritt war es dann, was die Inder nach der Pause zeigten. Denn plötzlich bekam ihr Spiel so etwas wie eine Struktur: Kapitän Climax Lawrence blieb eher zurück, wenn die anderen drei im Mittelfeld aufrückten; die Außenverteidiger gingen plötzlich vermehrt nach vorne, es wurde nun der Gegner aktiv angegangen – kurz gesagt, die Inder verbreiteten auf einmal einen Hauch von Fußball. Die Bahrainis hatten mit derlei Gegenwehr überhaupt nicht gerechnet, und bevor sie es sich versahen, hatten die Inder den Anschluss zum 2:4 geschafft.

Die Spieler aus Bahrain wussten überhaupt nicht, wie ihnen geschah. Dadurch, dass sich Indien-Stürmer Yadav eher etwas hängender spielte, konnten die vier im Mittelfeld selbiges breiter machen, ohne allzu große Löcher zu offenbaren. In der Tat drehten sie sogar die Ballbesitzstatistik zu ihren Gunsten! Die vier Bahrainis vorne waren so sehr vom Spiel abgeschnitten, dass drei von ihnen wieder ein halbwegs nominelles Mittelfeld bildeten; und sie warfen auch die Nerven weg: Faouzi Aaish, der linke offensive Mittelfeldmann, holte sich innerhalb weniger Augenblicke wegen eines sinnlosen Fouls am Mittelkreis Gelb und wegen einer plumpen Schwalbe Gelb-Rot.

Bahrain stellte kurzzeitig auf eine Dreierabwehr um (Isa nahm den Platz von Aaish ein), ehe Mahmud Abdulrahman (statt Stürmer Al-Dakeel) für diese Position kam und Bahrain sich in einem 4-1-3-1 aufstellte. Und als dann Abdulatif (wer sonst?) zu einem beherzten Sololauf ansetzte und in der 76. Minute sein viertes Tor zum 5:2 erzielte, war das Spiel dann doch entschieden.

Fazit: Auch, wenn es bei einem Endresultat von 5:2 etwas seltsam klingen mag – aber Bahrain hat in der Tat keine überzeugende Leistung geboten. In der ersten Hälfte haben sie die Fehler der indischen Hintermannschaft recht clever ausgenützt, aber schon da waren Schwächen im Spielaufbau nicht zu übersehen. Und als die Inder nach dem Seitenwechsel überraschenderweise tatsächlich eine klare Leistungssteigerung erkennen ließen, gingen die Bahrainis völlig ein. Die Inder können trotz der Niederlage erhobenen Hauptes in das letzte Spiel gehen; Bahrain wird sich trotz des Sieges etwas einfallen lassen müssen.

(phe)

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Asiencup, Tag 4: Zwei Topteams und ein Flopteam https://ballverliebt.eu/2011/01/10/asiencup-tag-4-zwei-topteams-und-ein-flopteam/ https://ballverliebt.eu/2011/01/10/asiencup-tag-4-zwei-topteams-und-ein-flopteam/#comments Mon, 10 Jan 2011 22:57:26 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=3695 Asiencup, Tag 4: Zwei Topteams und ein Flopteam weiterlesen ]]> Warum spielt der Sieger des Asien-Challenge-Cups für Fußballzwerge beim Asiencup mit? Denn der Auftritt von Indien war einfach nur peinlich, Australien kam mit halber Kraft zu einem viel zu knappen 4:0. Eine starke Leistung bot danach Südkorea, das 2:1 gegen Bahrain drückt die Kräfteverhältnisse ebenfalls nicht aus.

Australien – Indien 4:0 (3:0)

Australien - Indien 4:0

Es war vor dem Turnier schon klar, dass die über ein eigenes Qualiturnier asiatischer Fußballzwerge qualifizierten Inder das schwächste Team des Asiencups sind. Aber dass die Mannschaft aus dem Land mit dem Milliardenvolk so dermaßen weit weg von jeder Konkurrenzfähigkeit ist, zieht bis zu einem gewissen Grad die Glaubwürdigkeit des ganzen Turniers nach unten. Der englische Teamchef Bob Houghton stellte sein Team in einem unbeweglichen 4-4-2 auf’s Feld. Die Außenpositionen wurden dabei aber de facto nicht eingenommen – alles drängte sich in die Mitte, sodass Carney und Wilkshire auf Seiten der Australier ins Mittelfeld aufrückten konnten, ohne gehindert zu werden; und auch Holman und Emerton waren wohl erstaunt über den Platz, den ihnen die indischen Außenverteidiger gewährten.

Auch die Australier traten in einem 4-4-2 an, sie machten das Spiel aber naturgemäß sehr breit und kamen konsequent über die Außen. Dafür deckten die Inder konsequent den Mittelkreis ab – dort, wo mit Culina und Jedinak die beiden von Haus aus unkreativsten Australier standen und nach hinten kaum etwas machen mussten. Die Australier gingen nicht mal Vollgas, aber schon damit kamen die Inder nicht mit. Sie waren oft meterweit von ihrem Gegenspieler entfernt, gingen nicht in die Zweikämpfe, ließen Räume ohne Ende. Und kamen die Flanken von Holman bzw. Emerton, fühlte sich in der Mitte keiner bemüßigt, die Australier am Kopfball zu hindern.

Andereseits aber ließen sich die Außenverteidiger von Cahill und Kewell immer wieder aus der Position ziehen, wodurch im Zentrum wiederum massive Räume entstanden. Die Socceroos hatten einen Riesenspaß und das 3:0 für die Favoriten zur Pause schmeichelte den Indern ganz enorm. Wären die Australier in ihrem Überschwang nicht permanent ins Abseits gelaufen, hätte es zweifellos schon sechs oder sieben Tore gegeben.

Nach der Pause schaltete das Team des deutschen Weltenbummlers Holger Osieck (also, die Australier) noch einen Gang zurück, das 4:0 gelang ihnen noch. Damit gab man sich dann zufrieden – schließlich ist die Tordifferenz irrelevant, es zählt der direkte Vergleich. Und der wird bei diesen beiden Teams nicht entscheidend werden.

Fazit: Im Grunde ein völlig uninteressantes Spiel, weil die Australier selbst im Schongang um drei Klassen stärker waren. Eine Beurteilung der wahren Leistungsstärke der gegenüber der WM kaum veränderten Socceroos ist nach diesem Spiel natürlich nicht möglich. Die Inder waren absolut heillos überfordert und haben sportlich überhaupt nichts bei einem solchen Turnier verloren. Teams wie Liechtenstein oder die Färöer wären gegen Indien, nach den Erkenntnissen dieses Spiels, beileibe kein Außenseiter. Ganz ernsthaft.

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Südkorea – Bahrain 2:1 (1:0)

Südkorea - Bahrain 2:1

Konsequent über die Außen – so legte Turnierfavorit Südkorea (4-2-3-1) das Spiel gegen Bahrain (4-1-4-1) an. Vor allem Cha Du-Ri marschierte von Beginn an nach vorne, dass es nur so eine Freude war. Der bemitleidenswerte Abdulrahman machte gegen Cha überhaupt keinen Stich und viel besser sah Bahrain-LV Al-Hooti auch nicht aus. Beinahe im Minutentakt flogen die Flanken in den Strafraum. Auf der anderen Seite war Lee Young-Pyo nicht so auffällig, wiewohl ihm von Park Ji-Sung die Bühne dafür durchaus auch bereitet wurde: Der Star von Manchester United ging immer wieder nach innen und zog so Bahrain-RV Omar aus der Position, zudem hatte so Baba (und nach dessen früher Verletzung Ersatzmann Rakea) die Mammut-Aufgabe, neben Park auch Koo Ja-Cheol aufpassen zu müssen. Letzterer spielte in der offensiven Zentrale und ging immer wieder steil in die Spitze.

Was wiederum die nominelle Solo-Spitze Ji Dong-Won dazu verleitete, gerne auf die linke Seite zu gehen und selbst für die Flanken zu sorgen, um Park Ji-Sung und Koo Ja-Cheol in der Mitte zu bedienen. Kurz gesagt: Bahrain kam hinten mächtig ins Schwitzen und hatte kaum Gelegenheit, sich wirklich nach vorne zu bewegen. Und waren die Spieler von der Wüsteninsel doch einmal im Ballbesitz, pressten die Koreaner sofort und der Ball war wieder weg. Selbst spielte Bahrain aber nur halbherziges Pressing, wenn überhaupt: Die Koreaner wurden 35 Meter vor dem eigenen Tor erwartet. Dass der Favorit nicht schnell klar in Führung lag, hatte Bahrain vor allem der körperlich starken und umsichtigen Innenverteidigung mit Marzooqi und Kapitän Meshkhas zu verdanken.

Erst als Koo Ja-Cheol bei einem seiner Läufe in die Spitze durch die beiden durchgehen konnte und der Ball ankam, fiel kurz vor der Pause doch noch das schon längst überfällige 1:0 für die Koreaner. Die auch nach dem Seitenwechsel mit ihrem hohen Tempo und der hohen Flexibilität innerhalb ihres Systems das Team aus Bahrain ziemlich beschäftigten. Und schnell das 2:0 nachlegen konnten: Ein scharfer Flatterball von Cha Du-Ri (der vor Tatendrang weiterhin nur so sprühte) konnte von Bahrain-Goalie Mansoor nur kurz nach vorne abgewehrt werden, wiederum stand Koo Ja-Cheol goldrichtig und drosch den Ball über die Linie.

Mit dem zweiten Tor im Rücken lehnten sich die Koreaner nun ein wenig zurück, der Druck ließ etwas nach und Bahrain konnte das umgehend nützen, um eine höhere Verteidigungslinie herzustellen, zudem zeigte ihre robuste Spielweise (vor allem Park Ji-Sung wurde ziemlich abgeklopft) ein wenig Wirkung. Dennoch: Chancen aus dem Spiel heraus blieben absolute Mangelware und die Koreaner zeigten mit kleinen Drehungen an der Daumenschraube immer wieder, dass sie jederzeit könnten, wenn sie nur wollten. Auch Umstellungen innerhalb des Systems seitens des Bahrain-Teamchefs Salman Sharida (mit Ayyad ein neuer RV statt Abdulrahman, dafür ging Omar ins Mittelfeld und Abdullatif auf die linke Seite) als auch seine Maßnahme, mit Al-Dakeel (statt Abdullatif) einen zweiten Stürmer zu bringen, fruchteten aus dem Spiel heraus nicht.

Dass die Koreaner tatsächlich am Ende noch ein wenig in Bedrängnis kamen, liegt ein einer Unachtsamkeit in der Abwehr – Innenverteidiger Kwak wusste sich gegen den Richtung Tor stürmenden Al-Dakeel nur mit einem Rempler zu helfen – die einen berechtigten Elfmeter nach sich zog. Dass der omanische Schiedsrichter den Übeltäter allerdings wegen einer vermeintlichen Notbremse auch noch vom Platz stellte, war überzogen.

Nach dem von Aaish verwandelten Elfer zum 1:2 aber spielten die Koreaner (nun in einem 4-4-1 mit Yeom als Solo-Spitze) ihre internationale Erfahrung und Park Ji-Sung seine Führungsqualitäten aus. Er nahm das wackelnde Spiel seiner Mannschaft nun in die Hand, bot sich viel an, hielt Bälle und gab die Richtung vor. Womit der Sieg auch über die Zeit gerettet wurde.

Fazit: Die Koreaner waren die in allen Belangen bessere Mannschaft und gewinnen hochverdient. Dass es am Ende noch einmal eng wurde, lag einzig an der in den letzten 20 bis 30 Minuten etwas laxeren Gangart und der Tatsache, dass nicht vorher schon alles klar gemacht wurde. Für Bahrain war realistischerweise nicht mehr möglich, zu limitiert war das Spiel nach vorne, zu lange hielt nur die starke Innenverteidigung das Ergebnis offen bzw. immerhin knapp.

Südkorea ist zweifellos neben Japan die bisher beste Mannschaft des Turniers, jene aus Australien kann nach dem eher sinnlosen Trainingsspiel gegen Indien noch nicht wirklich bewertet werden. Aber sie als stark genug zu betrachten, um für Bahrain eine Nummer zu groß zu sein, ist keine gewagte Prognose.

(phe)

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