Arsenal – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 29 May 2019 11:38:20 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Halbsolo zur Premier League: Das Finale der besten Liga der Welt https://ballverliebt.eu/2019/04/25/halbsolo-zur-premier-league-das-finale-der-besten-liga-der-welt/ https://ballverliebt.eu/2019/04/25/halbsolo-zur-premier-league-das-finale-der-besten-liga-der-welt/#respond Thu, 25 Apr 2019 16:06:36 +0000 Die Premier League steht drei Runden vor Schluss und noch immer ist fast gar nichts entschieden. Deshalb wollte Tom wieder ein Solo zur besten Liga der Welt aufnehmen, dann aber kam Kurier-Sportredakteur Stefan Berndl und lud ihn zu diesem Thema in den „Kurier Sportpodcast„. Zu zweit ist immer besser als so ganz allein, deshalb präsentieren wir euch nun diese Show in unserer Show. Tom ohne Philipp, aber mit nettem Gesprächspartner: ein Halbsolo eben. Viel Spaß!

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Wengers Ende und Salzburgs Halbfinale https://ballverliebt.eu/2018/04/23/wengers-ende-und-salzburgs-halbfinale/ https://ballverliebt.eu/2018/04/23/wengers-ende-und-salzburgs-halbfinale/#respond Mon, 23 Apr 2018 21:58:12 +0000 Seit 22 Jahren hatte Österreich kein Team mehr im Halbfinale eines Europapokalspiels. Da hätte es für diese Ausgabe des Ballverliebt Fußball Podcasts also schon genug für Tom und Philipp zu besprechen gegeben. Dann aber wurde ganz aktuell noch etwas bekannt, das fast ganz genau so lange nicht mehr passiert ist: Arsenal bekommt einen neuen Trainer. Wie zieht die Ballverliebt-Crew eine Bilanz über die Ära von Arsene Wenger? Wie sieht sie die anderen Duelle im Semifinale der Champions League und der Europa League? Und hat Salzburg gar noch eine Chance auf das Finale? In dieser Folge wirds geklärt. Viel Spaß.

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Die Premier League 2016/17 wird ein Titelgemetzel https://ballverliebt.eu/2016/08/18/die-premier-league-201617-wird-ein-titelgemetzel/ https://ballverliebt.eu/2016/08/18/die-premier-league-201617-wird-ein-titelgemetzel/#respond Thu, 18 Aug 2016 17:00:49 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12878 Die Premier League 2016/17 wird ein Titelgemetzel weiterlesen ]]> Alles sieht nach einer weiteren Wahnsinns-Saison in der Premier League aus. Das große TV-Geld ist da und mit ihm kommen nicht nur Rekord- und Irsinnstransfers, sondern auch einige der absolut besten Trainer der Welt. Die erste Runde liegt bereits hinter uns und obwohl die Vereine ihre Kader am Transfermarkt noch etwa zwei Wochen lang verändern können (die Vorschau-Basis ist der Stand am 16.8.), wäre es dann für eine ausführliche Vorschau und Prognose zu spät (wenns euch interessiert, kann ich dann ja noch nachschärfen). Schaffen wir also jetzt Ordnung im Chaos: Wer spielt um den Titel, wer gegen den Abstieg und gibt es da noch was in der Mitte?

Tipp: Wenn du dir lieber oder zusätzlich eine Vorschau zur Premier League lieber anhören möchtest, haben Tom und Philipp auch einen ausführlichen Podcast dazu gemacht.

Hull City

Trainer: Keiner

Hull CityDie „Tigers“ sind wieder da und haben zum Saisonauftakt Meister Leicester City besiegt. Es ist aber schwer zu glauben, dass die Saison ab hier noch viel besser für Hull City wird. Nachdem man als Vierter über das Relegation-Playoff den sofortigen Wiederaufstieg geschafft hat, steht die Zukunft auf wackeligen Beinen. Der seit dem am Ende blockierten Versuch der Namensänderung (der Klub sollte in Hull City Tigers umbenannt werden) verstimmte Eigentümer ist mittlerweile auch noch erkrankt und will den Verein verkaufen, was nicht besonders gut vorangeht (man hofft jetzt auf ein chinesisches Konsortium).

All das schlägt sich einer praktischen Investitionsverweigerung nieder (was den Verein wohl wiederum nicht rasend attraktiv für eine Übernahme macht). Kein Kader-Neuzugang im Sommer (und schon im Jänner kam nur ein günstiger neuer Ersatzgoalie) steht dem empfindlichen Abgang von Mohamed Diame gegenüber.

Im Sommer hat Trainer Steve Bruce deshalb den Hut draufgehaut, ein Monat später hat Hull immer noch lediglich Interimslösung Mike Phelan auf der Trainerbank. Unter diesen Umständen wäre vermutlich Rang 19 schon eine überraschend gute Saison.

Vorjahresplatzierung: 4. (Championship)
Mein Tipp diesmal: 20.

FC Middlesbrough

Trainer: Aitor Karanka

MiddlesbroughKurios verlief die jüngere Vergangenheit auch bei Middlesbrough. Trainer Karanka hat hat im Frühjahr beinahe seinen Rücktritt eingereicht und in diesem Disput mit seinen Spielern sogar ein Ligaspiel verpasst. Das Verhältnis scheint aber wieder einigermaßen gekittet zu sein. Die Frage ist, ob es dabei bleibt, wenn es mal einige Runden nicht gut läuft.

Das ist mehr oder weniger die größte Gefahr für den anvisierten Klassenerhalt des UEFA-Cup-Finalisten von 2006. Bei den Smoggies gibt es nämlich viele Neuzugänge, die sich absolut nicht wie die eines Aufsteigers lesen: Alvaro Negredo führt nun den Sturm an, Victor Valdes  hütet das Tor, Gaston Ramirez ist jetzt fix das Zentrum des Angriffsspiels, Marten de Roon ist der neue Mann fürs Grobe im DM und, Victor Fischer hat Ajax verlassen um sich Linksaußen bei Boro zu versuchen.

Es gibt potentielle Bruchstellen in der Strategie, aber normalerweise sollte der MFC höchstens am Rande in den Abstiegskampf verwickelt werden.

Vorjahresplatzierung: 2. (Championship)
Mein Tipp diesmal: 14.

FC Burnley

Trainer: Sean Dyche

BurnleyMit einer starken, wenn auch spielerisch nicht immer sehr aufregenden Saison gelang Burnley der direkte Wiederaufstieg in die Premier League. Seither hat man alle Hände voll damit zu tun, die Qualität des Kaders zu halten. Das emotionale Überraschungsei Joey Barton verließ den Klub und ein Haufen älterer Spieler wurden aus dem Kader gestrichen. Dazugekommen sind mit Steven Defour (Anderlecht), Nick Pope,  Johann Gudmundsson (beide Charlton) und dem geliehenen Jon Flanagan solide Spieler, aber keine Premier League-Superstars.

In Zeiten wie diesen, in denen das große Fernsehgeld sprudelt, scheint ein so vorsichtiger Transfermarkt-Zugang die Ambitionen des Klubs klar zu machen: Offenbar hat man bei den Clarets schlicht erkannt, dass eine dauerhafte Existenz als Premier League-Klub eher illusorisch erscheint und spart für härtere Zeiten. Der sofortige Abstieg könnte – wie schon vor zwei Jahren – schlicht vernünftig sein.

Vorjahresplatzierung: 1. (Championship)
Mein Tipp diesmal: 19.

AFC Sunderland

Trainer: David Moyes

AFC SunderlandAm Papier sieht es für Sunderland ja nicht so richtig gut aus. Nachdem man im Vorjahr gerade so irgendwie den Klassenerhalt schaffte, ist Trainer Sam Allardyce in Richtung Nationalteam abgerauscht. Moyes ist nun der 7. Trainer in 5 Jahren am Schleudersitz der Black Cats und er will sich eher an seiner langfristigen, guten Arbeit bei Everton als den Fehlschlägen bei Sociedad und ManUnited orientieren.

Es gibt  vergleichsweise wenig Geld zu investieren, die bisherigen Neuzuugänge nehmen sich bescheiden aus und sind vor allem junge Spieler, die bei ManUnited (McNair, Januzaj, Donald Love) aus der Mannschaft geflogen sind. Dafür gehen auch die Abgänge niemandem wirklich ab.

Es ist zu vermuten, dass wenig Luft nach oben besteht. Natürlich ist das Grundgerüst prinzipiell Klassenerhalts-fähig. Aber Sunderland rittert jetzt schon sehr lange am Rande des Abstiegs herum und gehört auch diesmal zu den ersten Kandidaten.

Vorjahresplatzierung: 17.
Mein Tipp diesmal: 18.

AFC Bournemouth

Trainer: Eddie Howe

AFC BournemouthEddie Howe war einer der Trainer, den die FA als Teamchef in Betracht gezogen hat, obwohl er erst eine Saison in der Premier League gecoacht hat. Das wäre vielleicht ein zu großer Schritt für den jungen Engländer gewesen, wenn er auch eine aufregendere Variante als Sam Allardyce gewesen wäre. In Bournemouth wird man über seinen Verbleib jedenfalls froh sein. In wenigen Jahren hat Howe den Kleinklub von der Südküste aus der Abstiegsbedorhung in der vierten Liga zu einer wirklich respektablen Premierensaison in der Erstklassigkeit geführt – und das mit offensivem, einsatzfreudigem Fußball.

Genau das kann man sich von den Cherries wieder erwarten, die den Großteil des Teams zusammenhalten (Matt Ritchie ging zu Newcastle) zusammenhalten und sich um vielversprechende Jungspieler (allen voran Jordan Ibe von Liverpool) verstärken konnten. Aber natürlich sind die Mittel realistisch betrachtet begrenzt, die Namen im Kader vergleichsweise unbekannt und es dürfte wieder ein Kampf gegen den Abstieg bevorstehen. Ob man diesen gewinnt, hängt davon ab, ob die Mannschaft ihren Spirit bewahren kann (im vergangenen Jahr gelang das trotz schlechtem Saisonstart). Gelingt das wieder, finden sich sicher wieder ein paar reichere Klubs im Panikmodus, die Bournemouth überholen kann.

Vorjahresplatzierung: 16.
Mein Tipp diesmal: 16.

Crystal Palace

Trainer: Alan Pardew

Crystal PalaceDas wurde vergangene Saison nach tollem Start (bis Weihnachten in Champions League-Nähe) nochmal arg knapp für Palace, aber am Ende rettete man sich über die Ziellinie. Palace war noch nie fünf Jahre hintereinander in der Erstklassigkeit. Steigt man diesmal nicht ab, ändert sich das. Aber der Trend der vergangenen Monate muss im Süden Londons zu denken geben.

Die Bilanz am Transfermarkt im Sommer ist bisher eher durchwachsen: Der Kader wird im Moment die Qualität des Vorjahres ungefähr halten. Ja man hat mit Tomkins und Townsend gut eingekauft, aber man hat auch Gayle und vor allem Bolasie verloren. Und was weh tut: Man bekam viele Spieler nicht, die man anvisiert hat, um einen Schritt nach oben zu machen.

Ob man mit Christian Benteke noch einen lange herbeigesehnten Knippser verpflichtet, bleibt abzuwarten und könnte entscheidend für die Saison sein. Der Belgier würde in den Selhurst Park vermutlich besser passen als an Klopps Anfield Road, und könnte dort zu seiner Hochform zurückfinden. Dann würde man sich um Palace wohl keine Sorgen machen müssen, denn was der Mannschaft vor allem zur Mittelklassigkeit fehlt, ist vor allem ein sehr guter Stürmer. Aber die Ablöse an Liverpool für Benteke müsste hoch sein. Es ist also auch ein bisserl eine Commitment-Frage bei Palace, ob man dieses Risiko nimmt.

Vorjahresplatzierung: 15.
Mein Tipp diesmal: 15.

West Bromwich Albion

Trainer: Tony Pulis

West Bromwich AlbionDer Trainer von West Brom heißt – trotz neuer, ambitionierter Eigentümer – immer noch Tony Pulis und damit scheint ein Abstieg fast ausgeschlossen zu sein. Das könnte man angesichts des Kaders wohl mit wenigen anderen Männern an der Seitenlinie sagen, aber Pulis ist ein Experte fürs Nichtabsteigen mit Teams, die eigentlich wirklich absteigen sollten.

Schon im Vorjahr war die Mannschaft eher unterdurchschnittlich und am Transfermarkt hat sich nicht viel getan (Sessegnon und Anichebe wurden freigestellt). Das ist aber fast schon eine gute Nachricht, denn bei Stürmertalent Saido Berahino steht mal wieder der Abgang im Raum.  (Stoke und Crystal Palace gieren nun nach seinen Diensten.) Der durch die eigene Jugend gekommene Engländer verdient bei WBA einen relativen Schaß, will aber keinen neuen Vertrag  über 2017 hinaus mehr unterschreiben, da man ihm im Vorjahr den Transfer zu Tottenham verbaut hat. Auch jetzt darf er nur gehen, wenn im Hawthorns ein Ersatz für ihn gefunden wird – das wiederum wird mit jedem verstrichenen Tag unwahrscheinlicher.

Man könnte sagen, dass der Klub mittlerweile wohl auch keine andere Wahl hat, als so vorzugehen, denn die Angriffsreihen sind dünn besetzt. Allzu oft werden die aber ohnehin nicht gebraucht: WBA hat ein biederes wenn auch effektives Team. Man nimmt kein Risiko und schießt dementsprechend wenige Tore, verliert aber auch selten und fast nie hoch. Das kann mal wieder reichen.

Vorjahresplatzierung: 14.
Mein Tipp diesmal: 12.

FC Watford

Trainer: Walter Mazzarri

WatfordWo andere Klubs vielleicht etwas zu zaghaft mit dem neuen Geld aus dem TV-Vertrag umgehen ist bei Watford einigermaßen viel Wahnsinn angesagt: Zu- und Abgänge wirbeln nur so durch den Ort im Norden von London. Schon im Vorjahr warf man mit Geld wild und ziellos um sich. Sebastian Prödls Klub galt deshalb als Abstiegskandidat, hat unter Trainer Quique Sánchez Flores aber überraschend bequem die Klasse gehalten.

Umso kurioser ist, dass man nun mit Mazzarri ohne ersichtliche Not schon wieder einen neuen Mann an der Seitenlinie hat. Auch der fraglos seine Qualitäten, aber auch noch nie außerhalb von Italien gearbeitet. Für Prödl könnte es eine Saison mit vielen Einsätzen werden, denn Mazzarri lässt eine Dreierkette spielen. Der Kader ist an sich solide, aber was bei solchen Vereinen schlussendlich aus dem Chaos entsteht, ist immer schwierig vorherzusehen.

Vorjahresplatzierung: 13.
Mein Tipp diesmal: 17.

Swansea City

Trainer: Francesco Guidolin

Swansea CitySwansea hat sich in den vergangenen Jahren als fast schon unwegdenkbarer Bestandteil der Liga etabliert, aber der 12. Platz der Vorsaison war zumindest kein Highlight. Nach einer Mehrheitsübernahme durch ein US-Konsortium könnte das ruhige Fahrwasser und die Beständigkeit der letzten Jahre in dieser Saison aber geprüft werden.

Knapp vor dem Saisonstart hat das gemeinhin fabelhaft geführte Swansea plötzlich unter anderem Starflügel Andre Ayew, Langzeitkapitän Ashley Williams und schon davor unter anderem Bafetimbi Gomis verkauft – zweieinhalb Stammspieler, die auf den ersten Blick nicht alle gleichwertig ersetzt wurden. Swansea setzt offenbar darauf, dass sich wieder einmal ein paar jüngere Spieler positiv entwickeln.

Mit Fernando Llorente ist im Sturm aber immerhin ein guter Name hinzugekommen (der bei Sevilla aber nicht zu seiner Hochform fand) und auch der 23-jährige Borja Baston hat bei Eibar vergangene Saison alle 144 Minuten getroffen. Das ist eine klare Reaktion darauf, dass in der Vorsaison einfach zu wenig Tore geschossen wurden. Ob das qualitativ hochwertigere Spiel vergangener Jahre mit diesen Veränderungen aufrecht erhalten werden kann, bleibt abzuwarten.

Vorjahresplatzierung: 12.
Mein Tipp diesmal: 13.

FC Everton

Trainer: Ronald Koeman

EvertonEs hat überrascht, dass Everton im Sommer plötzlich Koeman aus Southampton loseisen konnte. Auf den ersten Blick gibt es für den Niederländer bei den Toffees wenig zu gewinnen, das mit den Saints unerreichbar war. Der Klub ist derzeit finanziell nicht konkurrenzfähig zur erweiterten Ligaspitze, der Kader dementsprechend durchschnittlich und der elfte Platz 11 der beiden vergangenen Saisonen ist nicht weit von dem entfernt, was man im Goodison Park realistischerweise erwarten darf.

Klar: Seit einigen Monaten gibt es neue Eigentumsverhältnisse. Die Endlos-Saga eines Stadion-Neubaus dürfte sich deshalb in den nächsten fünf Jahren erledigen (wird der Kleingeldkassa für Kaderinvestitionen aber nicht helfen). In der Vereinsstruktur wurden bereits interessante Leute geholt. Das klingt alles vernünftig, aber macht Koemans unmittelbare Aufgabe nicht einfacher.

Einige routinierte Spieler haben den Klub verlassen. Das ist verkraftbar. Aber auch Talent John Stones (IV) ist schon bei Manchester City und Romelu Lukaku (ST) dürfte noch zu Chelsea wechseln. Zusammen brächte das einen massiven Qualitätsverlust und über 120 Mio. Euro. Mit geschickter Verwendung solcher Summen könnte man es sich insgesamt verbessern, aber das ist immer schwierig. Das Stones-Geld wurde gut in Yannick Bolasie (LA), Ashley Williams (IV) und Idrissa Gueye (ZM) reinvestiert. Aber ob man die Lukaku-Millionen so spät im Transferfenster noch sinnvoll anbringen könnte?

Everton ist in diesem Jahrtausend einer der Top 7-Klubs in England und da will man als Traditionsklub mit viel global vermarktbaren Potential mittelfristig wieder hin. In dieser Saison scheint das aber viel von Koeman verlangt und auch dahinter gibt es ziemlich viel zumindest gleichwertige Konkurrenz.

Vorjahresplatzierung: 11.
Mein Tipp diesmal: 10.

FC Chelsea

Trainer: Antonio Conte

FC ChelseaDie Transferliste bei Chelsea liest sich wie eine Sammlung von Missverständnissen. Mohamed Salah, Abdul Rahman Baba, Falcao, Alexandre Pato verlassen unter anderem den Klub, eine Reihe an Jungspielern wird auch wieder einmal quer durch die Welt verliehen. Andere kommen zurück um endlich einen Stempel bei den Blues zu hinterlassen (etwa Marco van Ginkel, Juan Cuadrado oder Christian Atsu) oder eben doch wieder abgegeben zu werden. 40 Millionen-Noname Michy Batshuayi (22, Stürmer von Marselle) und der fabelhafte N’Golo Kanté (25, Mittelfeldgigant von Leicester) sind die Verstärkungen, für die Chelsea bisher wirklich Geld ausgegeben hat (zusammen 75 Mio. Euro). An einer nochmal mindestens so teuren Verpflichtung von Lukaku arbeitet man noch. Diese wäre ein wichtiger Anreiz, um dem sportlich unzuverlässigen, moralischen Sympathieträger Diego Costa Druck zu machen.

Sofern der Rest der Mannschaft nicht plötzlich das Kicken verlernt hat, sollte der taktisch geschickte Conte viele Spieler wieder zu jenen Top-Leistungen kitzeln können, die sie unter Mourinho zwei Jahre gezeigt hatten. Alles andere als eine Rückkehr von Chelsea in den Titelkampf wäre demnach eine ebenso große Überraschung, wie der tiefe Fall in der abgelaufenen Saison. Die Einsermannschaft sieht auf allen Positionen stark aus. Dahinter fehlt es aber vor allem Defensiv oft an Tiefe. Gut also, dass man sich unfreiwillig aber doch internationale Verpflichtungen erspart hat.

Vorjahresplatzierung: 10.
Mein Tipp diesmal: 3.

Stoke City

Trainer: Mark Hughes

Stoke CityAb wann sind neunte Plätze für einen Klub wie Stoke frustrierend? Drei Wiederholungen haben die Potters schon geschafft und pbwohl das ziemlich stark ist, träumt man in den West Midlands wahrscheinlich davon, die Erfolge von Southampton (wenn schon nicht Leicester) einzufahren.

Rein vom Kader her ist das nicht undenkbar. Die Offensive mit Marko Arnautovic, Xherdan Shaqiri, Bojan Krkic und Ibrahim Affelay konnte gehalten werden (und man ist geneigt zu sagen, dass all diese Spieler gut daran tun, im funktionierenden Gefüde von Mark Hughes zu bleiben). Dahinter wurde mit Joe Allen weiter echte Qualität verpflichtet. Die Potters scheinen also bestmöglich aufgestellt, um die Plätze davor zumindest noch etwas mehr zu challengen.

Sollte man noch Saido Berahino im Sturmzentrum dazu bekommen, würde das einfacher, denn vergangenes Jahr hat man schlicht zu wenige Tore geschossen.  Mit dieser Mannschaft kann man im Einzelfall sicher jeden Gegner fordern, aber natürlich ist bei all der geschickten Arbeit am und abseits des Feldes die Luft noch weiter oben über eine ganze Saison gesehen halt schon sehr dünn. Jede Verbesserung wäre eine fantastische Leistung.

Vorjahresplatzierung: 9.
Mein Tipp diesmal: 8.

FC Liverpool

Trainer: Jürgen Klopp

Liverpool FCAlexander Manninger hat sich nach Arsenal und Juve noch einen Top-Klub in den Lebenslauf geschrieben, auch wenn er dort als dritter Keeper vermutlich abermals wenig spielen wird. Die anderen Neuzugänge bei Liverpool lesen sich jedenfalls auch aus nicht-österreichischer Sicht gut: Sadio Mané, Georginio Wijnaldum, Loris Karius, Ragnar Klavan, Marko Grujic und Joel Matip kommen unter anderem in den Kader und adressieren großteils klare Problemzonen.

Die Abgänge sind bei Jordan Ibe und vor allem Joe Allen etwas überraschend, Martin Skrtel hätte sich nach guten Diensten in schwierigen Jahren etwas würdiger verabschieden können, wird aber angesichts des Ersatzes nicht abgehen. Christian Benteke wird man ebenso wie den zurückgekehrten Mario Balotelli wohl noch ohne große Emotion ziehen lassen. Unklar ist die Situation mit Mamadou Sakho, der im Frühjahr endlich gute Form erreichte, dann aber das EL-Finale und die Euro wegen eines Dopingverfahrens verpasste (in dem er schließlich freigesprochen wurde) und nun im Trainingslager wegen einer zu laxen Einstellung von Klopp heimgeschickt wurde.

Das Team von Kopp hat über die Saison gesehen den Vorteil, keinen internationalen Bewerb spielen zu dürfen/müssen. Die zusätzlichen Ruhetage werden dem aufwändigen Spiel nicht schaden. Erstmals geht Klopp in eine selbst vorbereitete Saison mit Liverpool, konnte sich aber schon im Vorjahr eine Basis schaffen und hat da nicht zu Unrecht das Europa League-Finale erreicht. Das Primärziel wird im endlich ausgebauten Anfield diesmal die Rückkehr in die Champions League sein. Der Saisonstart ist ziemlich schwierig für die Reds gelost, der Auswärtssieg zum Auftakt bei Arsenal also schon mal was wert.

Vorjahresplatzierung: 8.
Mein Tipp diesmal: 4.

West Ham United

Trainer: Slaven Bilic

West Ham UnitedNeues Stadion, neues Glück? Mit dem Olympiastadion als Basis dürfte West Ham sich finanziell auf Platz 7 der Liga vorschieben (vorbei an Everton und dem abgestiegenen Newcastle). Die Hammers haben schon in der Vorsaison etwas überraschend aber unübersehbar aufgezeigt und sind seither personell nur besser geworden. Dimitri Payet konnte sogar trotz auffälliger EURO gehalten werden, Andre Ayew wurde gekauft, Harvard Nordveit und Sofiane Feghouli wurden ablösefrei geholt.  Das sind gute Geschäfte.

Nur ganz vorne im Sturm könnte noch ein Problem drohen: Die Hammers müssen noch jemanden finden, denn der zu oft verletzte Diafra Sakho will weg (hat aber einen Medizincheck bei West Brom nicht überstanden), Enner Valencia könnte auch noch abgegeben werden und dann bleibt eigentlich nur der auch nicht immer unverletzte Andy Carroll als erprobter Stürmer.

In der Europa League hat man es diesmal bisher vermieden, sich bis auf die Knochen zu blamieren (die Niederlage in Domzale war aber nicht glorreich).  Hält man das noch gegen Astra Giurgu durch, wird es im Herbst also eine internationale Aufgabe geben. Da kann man nicht allzu viele Verletzungen brauchen, sonst droht der Saisonstart zäh zu werden. Demnach ist Ayews offenbar langwierigere Verletzung vom Liga-Auftakt gegen Chelsea ziemlich bitter (Feghouli hat auch Muskelprobleme, Lanzinis Knie ist angeschlagen und Payet ist noch nicht matchfit). Das dortige Spiel der Hammers war eher halbgar, aber man sollte damit rechnen, dass die Irons im Saisonverlauf in Schuss kommen

Vorjahresplatzierung: 7.
Mein Tipp diesmal: 7.

Southampton

Trainer: Claude Puel

FC SouthamptonEs scheint (wieder einmal) unwahrscheinlich, dass Southampton den Exodus im Sommer unbeschadet überstehen kann. Auch wenn die Südengländer diese Annahme jetzt mehrmals in Folge widerlegt haben, türmt sich die Wahrscheinlichkeit doch zunehmend gegen sie auf. Noch wenige prominente Neuzugänge (Hojberg) stehen auch diesmal wieder vielen prominenten Abgängen gegenüber (Mane, Wanyama und Pelle). Das wird also eine Herausforderung für Neo-Trainer Claude Puel, der einen guten Ruf genießt, aber das Kadergerüst bleibt trotzdem gut. Es wird wohl ein paar Plätze zurück gehen. Ein Grund dafür ist nicht nur, dass man zuletzt klar überperformt hat, sondern auch dass man mit der Europa League eine zusätzliche Belastung aushalten muss.

Vorjahresplatzierung: 6.
Mein Tipp diesmal: 9.

Manchester United

Trainer: Jose Mourinho

Manchester UnitedManUnited hat nach mehreren sportlich mageren Jahren irgendwo einen geradezu lächerlichen Geldscheisser entdeckt: Ibrahimovic, Pogba, Mkhitaryan und Bailly kamen für knapp unter 200 Mio. Euro (und da ist noch kein Cent Gehalt miteingerechnet). Natürlich sind das tolle Einkäufe und natürlich ist Mourinho ein ziemlicher Erfolgsgarant an der Seitenlinie.

Der Klub ist darüber hinaus weit genug von der Ferguson-Ära entfernt, damit er als Coach eine echte Chance auf ein längerfristiges Engagement hat. David Moyes und Louis van Gaal waren ja sowas wie Rebound-Romanzen: Sowas endet immer in Tränen. Der Rekordmeister hat keine Champions League-Verpflichtungen und es ist wahrscheinlich, dass man der Europa League keine großen Ressourcen widmet.

Trotzdem wird man auch dort über den Herbst hinaus dabei sein, denn es wird ein Bewerb, sein, in dem Unzufriedene ihre Chance suchen und Einsätze bekommen werden. Davon könnte es einige geben, denn der Kader platzt zumindest derzeit noch aus allen Nähten. Nicht einmal unerwünschte Spieler wie Schweinsteiger wurde man bisher noch nicht los. Während man die Ausgabeflut im Vorjahr über den Verkauf von Angel di Maria noch einigermaßen abfedern konnte, steht der heurigen Ausgabenexplosion bisher der 5-Mio-Euro-Verkauf von Paddy McNair gegenüber. Irgendein Titel muss da her.

Vorjahresplatzierung: 5.
Mein Tipp diesmal: 2.

Manchester City

Trainer: Pep Guardiola

Manchester CityGuardiola kommt, Stones, Sane, Gabriel Jesus, Gündogan und Nolito folgen dem wahrscheinlich aktuell besten Trainer der Welt und schon sind im Etihad wieder rund 180 Millionen Euro an Ablösen gezahlt, ohne dass jemand mit der Wimper zuckt. Unterdessen hat City auch noch keine erfolgsrelevanten Spieler abgegeben.

Natürlich ist man in dieser Konstellation klarer Titelkandidat in praktisch allen Bewerben. Obwohl manche Positionen wahrscheinlich noch nicht nach Guardiolas Idealvorstellung besetzt sind. Man werfe einen Blick auf die (ziemlich alten) Außenverteidiger oder umstrittenen Torleute um zu erkennen, dass da bei den Bayern andere Qualitäten vorhanden waren.

Aber von so vergleichsweise kleinen Problemchen abgesehen gibt es keine Ausreden: Alle Positionen sind hochwertig doppelt und dreifach besetzt und da sind Spieler wie das im eigenen Nachwuchs gehegte Ex-ÖFB-Talent Sinan Bytiqi (um dessen kolportierter Leihe nach Deutschland es zuletzt ruhig wurde und der in der Pre-Season einige Spiele machen durfte) noch gar nicht mitgezählt.

Vorjahresplatzierung: 4.
Mein Tipp diesmal: 1.

Tottenham Hotspur

Trainer: Mauricio Pochettino

Tottenham HotspurWas Tottenham in der Ausnahmesaison 2015/16 gefehlt hat, war vermutlich eine größere Portion Erfahrung. Das erklärt den etwas würdelosen Abschluss einer ansonsten tollen Saison. Das nun um diese Erfahrungen reichere Team von ÖFB-Innenverteidiger Kevin Wimmer konnte man zusammenhalten und moderat verstärken, die Basis für Pochettino ist also gelegt und wie Liverpool und Arsenal haben die Spurs der Top-Konkurrenz das voraus.

Angesichts des zu erwartenden Erstarkens der Konkurrenz wird es aber auch für Tottenham schwierig, mit den im Vergleich geringeren Mitteln (und der CL-Mehrbelastung) die tolle Saison zu wiederholen. Die Spurs haben ein faszinierendes, hochtalentiertes, junges Team und ein ausgeklügeltes Spielsystem. Aber die höheren Erwartungen muss man sicher an Klubs richten, die jedes Jahr 100-200 Millionen in ihre Kader investieren (namentlich: die beiden Mancunians und Chelsea) und die weltbesten Trainer engagieren können. Lange oben mitzuspielen wäre in diesem Sinn bereits eine tadellose Leistung, Platz 4 ein ambitioniertes Ziel.

Vorjahresplatzierung: 3.
Mein Tipp diesmal: 6.

Arsenal

Trainer: Arsene Wenger

Arsenal FCAlle Topklubs hinter sich gelassen und trotzdem nicht Meister. Bei Arsenal ist der Boden für Frust gut gedüngt. Obwohl das Börserl seit der Stadionabzahlung durchaus etwas lockerer sitzt, ist Wenger in bester Weise stur darin, mit Geld nicht wie ein Geisteskranker um sich zu werfen. Man kann aber fühlen, dass die Geduldslunte der Fans schon sehr kurz ist – ob zurecht oder nicht ist eine Stilfrage. Diese „Wenger knows“-Haltung nach jedem Sieg  und „Wenger out“-Stimmung nach jeder Niederlage ist aber ein steter Unruheherd im Gunners-Leben. Schon am ersten Saisontag verließen viele Zuseher beim Stand von 1:4 gegen Liverpool das Stadion (und verpassten zur Strafe noch einen respektablen Fight der Gunners).

Dabei hat Arsenal im Sommer durchaus viel probiert: Das Dilemma mit der Suche nach einem (noch) gefährlicheren Stürmer als Olivier Giroud habe ich hier schon ausführlicher umrissen. Trotzdem wollte man die Offensive unter anderem mit Alexandre Lacazette, Julian Draxler, Jamie Vardy und Riyad Mahrez und die Defensive um Shkordran Mustafi verstärken. Bekommen hat man zumindest bisher keinen davon. Das Einserteam wurde lediglich um Granit Xhaka (DM, Gladbach) verstärkt. Der Rest der bisherigen Transfers ist eher im Bereich „entwickelbares Material“ angesiedelt. Dafür hat man Rosicky, Flamini und Arteta an das Alter verloren (und sonst erneut niemanden abgeben müssen). Sofern nicht noch irgendwo ein Last Minute-Megatransfer auftaucht, bestreitet man die Saison also mit großteils bekanntem Personal. Damit kann man Offensive und Mittelfeld in zahlreichen Varianten bärenstark aufstellen, die Verteidigung ist aber dünner besetzt. Sie wäre eine wichtigere Baustelle und wirkt unterbeachtet.

Die Prognose bei Arsenal ist eigentlich immer dieselbe: Bleiben die Spieler fit, ist alles möglich. Aber das bleiben sie nicht. Schon jetzt sind mit Mertesacker, Gabriel und Jenkinson Verteidiger länger verletzt (und andere nach dem EM-Sommer noch nicht wieder matchfit), vorne fällt außerdem Welbeck lange aus und auch Ramsey ist bereits für einen Monat out.

Vorjahresplatzierung: 2.
Mein Tipp diesmal: 5.

Leicester City

Trainer: Claudio Ranieri

Leicester CityDie Foxes haben im Sommer tatsächlich den Großteil ihrer Meistertruppe zusammengehalten und sie noch gut ergänzt, aber mit Kante vielleicht trotzdem das entscheidende Puzzlestück verloren. Selbst mit dem Franzosen wäre die Wiederholung des Meistertitels unrealistisch und das Mitspielen um Champions League-Startplätze noch ein Long Shot gewesen. Es ist zu unwahrscheinlich, dass Leicester nochmal alles so perfekt aufgeht, wie es das in der Vorsaison getan hat Und es ist zu unwahrscheinlich, dass die Topklubs in der jetztigen Konstellation nochmal alle so dahinstolpern.

Der verpatzte Start gegen Hull sagt natürlich noch nicht viel, aber er deutet an, dass die Traumsaison vorbei ist. Gut, dass man in Leicester den Erfolgsrausch ja gerade deshalb so genossen hat, weil jeder zu verstehen schien, dass das nicht ewig so weitergehen wird.

Die Mannschaft ist aber gut und in England reicht das für einen Mittelfeldplatz. Genau darum, sich dort zu etablieren, muss es für Leicester jetzt auch gehen. Als ein Klub, der sich über den Abstieg kaum Sorgen machen muss und in sehr guten Saisonen die Europapokalstartplätze jagen kann. Das Gerangel mit Stoke, Everton, Southampton und im Idealfall vielleicht noch West Ham anzunehmen – stets lauernd auf eine schlechte Saison der Top 6 – ist wohl auch eine realistische Zielsetzung. Durch die ungewohnte CL-Mehrbelastung hat man da diesmal vielleicht einen entscheidenden kleinen Nachteil.

Vorjahresplatzierung: 1.
Mein Tipp diesmal: 11.

Fazit: So geht die Premier League 2016/17 aus

Die Liga ist so kompetetiv wie keine andere der Welt. Sechs Vereinen könnte man die Meisterschaft mit guten Argumenten zutrauen, wobei für vier davon vor allem die CL-Qualifikation her muss. Der unmittelbare Titeldruck liegt aufgrund irrwitziger Investition in Manchester. Die dortigen beiden Vereine müssen irgendwas gewinnen, und der Ligapokal wird den Ansprüchen eher nicht genügen. Im Abstiegskampf dürften Hull und Burnley stark unter Druck geraten, für das dritte Opfer gibt es eine Handvoll Kandidaten bis hinauf zu Swansea und West Brom, die am Transfermarkt bescheiden agiert haben.

Saisonprognose Premier League 2016/17

Und was ist eure Prognose? Wir freuen uns auf eure Tipps in den Kommentaren!

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Die große Premier League-Show zum Saisonstart 2016/17 https://ballverliebt.eu/2016/08/18/die-grosse-premier-league-show-zum-saisonstart-201617/ https://ballverliebt.eu/2016/08/18/die-grosse-premier-league-show-zum-saisonstart-201617/#respond Thu, 18 Aug 2016 10:20:26 +0000 Die Premier League hat eine der verrücktesten Saisonen hinter sich, die man sich im modernen Fußball so vorstellen kann: Beinahe wäre Tottenham zum Beispiel vor Arsenal gelandet. Und nun kommt auch das große Geld aus dem neuen TV-Vertrag dazu. Die Ablösesummen sprudeln, die Hälfte der Liga wird von Weltklassetrainern betreut und irgendwie will gefühlt jeder in die Top 4. Wer hat sein Geld gut ausgegeben? Wer strauchelt dabei? Wer wird Meister? Wer wird überzeugen? Wer packt es nicht in die Champions League? Wer sind die Jäger? Wer ist sicher? Und wer steigt ab? Philipp und Tom beleuchten das alles in dieser großen Vorschau-Show (die Vorschau als Text kommt dann kurz vor dem Wochenende).

Tipp: Tom hat hier auch eine große Vorschau zur Premier League als Text verfasst. Manches davon wird auch im Podcast angesprochen, anderes nicht. Auch beides zu konsumieren zahlt sich aus. :)

In der Saison 2016/17 werden wir mit unserem Podcast weiter experimentieren. Um ihn besser in unser Zeitreservoir zu bekommen, werden wir nicht mehr wöchentlich erscheinen. Umso geschickter wäre es, wenn ihr den Podcast abonniert, um die jeweils nächste Folge nicht zu verpassen. Eine Vielzahl an Möglichkeiten findet ihr über den folgenden Button. Bekannte Optionen sind zum Beispiel iTunes oder Stitcher. Positive Bewertungen auf diesen Plattformen helfen uns auch sehr. Danke!

Shownotes zum Premier League-Vorschau-Podcast

Wir sprechen in dieser Folge an folgenden Stellen vor allem über diese Klubs:

03:22 – Hull City
06:20 – Middlesbrough
09:10 – Burnley
11:00 – Sunderland
14:20 – Bournemouth
18:15 – Crystal Palace
21:30 – West Bromwich Albion
24:05 – Watford
27:50 – Swansea
30:45 – Everton
37:05 – Chelsea
42:25 – Stoke City
45:30 – Liverpool
50:35 – West Ham (dabei sprechen wir auch über diese Saison-Rückblick zur Premier League 2015/16)
55:40 – Southampton
57:50 – Manchester United
1:00:30 – Manchester City
1:03:40 – Tottenham
1:05:50 – Arsenal (dabei sprechen wir auch über diesen Artikel zum „Giroud-Dilemma“)
1:11:10 – Leicester (hier unsere Sondersendung zum Meistertitel der Foxes)
1:17:20 – Wir beantworten eure Fragen aus der Facebook-Gruppe und unsere Meistertipps

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#PremierLeaks 17 – Arsenal und das Giroud-Problem: Mehr Tore sind zu teuer https://ballverliebt.eu/2016/08/01/arsenal-olivier-giroud-problem/ https://ballverliebt.eu/2016/08/01/arsenal-olivier-giroud-problem/#comments Mon, 01 Aug 2016 17:53:12 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12841 Olivier Giroud stellt ein echtes Problem für Arsenal dar. Dem französischen Teamspieler fehlen die letzten paar Prozent um als echter Weltklasse-Stürmer durchzugehen und damit möglicherweise auch den entscheidenden Unterschied in engen Titelrennen zu machen, aber er ist zu gut, um einfach und vor allem wirtschaftlich sinnvoll ersetzt werden zu könnnen. Warum das so ist:

Giroud belegte als Einserstürmer der Gunners in der Premier League-Torschützenliste zuletzt die Plätze 7, 7 und 8. PL-Torschützenkönige erzielten in den vergangenen zehn Jahren zwischen 19 und 31 Tore pro Saison (Schnitt: 25,8), also zwischen 0,56 und 0,94 Tore pro Einsatz. Giroud erzielte im Vergleich für Arsenal in seinen vier Jahren zwischen 0,33 und 0,52 pro Einsatz bzw. zwischen 11 und 16 Ligatore pro Saison.

Die Namen der fünf erfolgreichsten Torschützenkönige (also jener die deutlich mehr als Girouds 16 Treffer aus 2014 und 2016 erzielten) klingen so: Cristiano Ronaldo (31), Luis Suarez (31), Robin van Persie (30), Didier Drogba (29) und Sergio Agüero (26). Das sind oder waren zur jeweiligen Zeit durchwegs absolute Weltklasseleute. Berücksichtigt man die Fernsehgeldinflation bekommt man Spieler dieses Kalibers – wenn überhaupt – heutzutage kaum unter 80 Millionen Euro Ablöse. Wer ihnen darüber hinaus kein Gehalt in der Region zweistelliger Millionenbeträge bietet, ist auf verlorenem Posten.

Vergleichen wir Olivier Giroud mit ein paar anderen aktuellen Stürmern von anderen Premier League-Top-Klubs: Diego Costa, Zlatan Ibrahimovic und Sergio Agüero.

Costa hat (pro Ligaspiel) in England in zwei sehr unterschiedlichen Saisonen 0,59 (0,43 bzw 0,77), in Spanien 0,42 und in der Champions League 0,42 Tore pro Spiel erzielt.
Agüero hat in England 0,68 in Spanien 0,42 und in der Champions League 0,46 Treffer pro Spiel erzielt.
Ibrahimovic hat in Spanien und Italien je 0,55 und in der Champions League 0,4 Treffer pro Spiel erzielt. (In Frankreich waren es 0,92.)
Giroud hat in England 0,42 und in der Champions League 0,43 Treffer pro Spiel erzielt. (In Frankreich waren es 0,45.)

So sieht man das aus, wenn man stärkere und ausgeglichenere Ligen wie England, Spanien, Italien und die Champions League von den Treffern aus einfacheren Ligen und der Europa League trennt (Anmerkung: Giroud hat in Frankreich für Montpellier gespielt, nicht wie Ibrahimovic für die finanziell überpowerte Truppe aus Paris. Agüero und Costa haben zwar Europa League, aber nie in einer schwächeren Liga gespielt):

Giroud fällt da also nicht gravierend von den anderen drei Spielern ab. Wieviel aber kosten seine Dienste im Vergleich?

Basierend auf kolportierten Gehältern (+15% für typische Deals zum Beispiel in Sachen Bildrechte) sieht das ungefähr so aus:

Costa (27) kostet Chelsea pro Saison etwa 13 Millionen Euro.
Agüero (28) kostet Manchester City pro Saison rund 15 Millionen Euro.
Ibrahimovic (34) kostet Manchester United pro Saison rund 14 Millionen Euro.
Giroud (29) kostet Arsenal pro Saison etwa 7-8 Millionen Euro.

Was hier noch fehlt sind Agentengebühren (die auch Millionen kosten), Handgelder und vor allem Ablösen. Diese Angaben sind teilweise unbekannt und ihre Berücksichtigung auch etwas komplizierter. Die Ablöse wird von Klubs normalerweise verteilt über die Zahl der Vertragsjahre verrechnet. Ein Beispiel zur Erklärung:

Luis Suarez wechselte 2014 für 82,3 Mio. Euro von Liverpool zum FC Barcelona. (Arsenal scheiterte ein Jahr zuvor übrigens mit einem 40 Mio.-Angebot an Liverpool für Suarez.)
Barcelona verpflichtete ihn für 5 Jahre.
Die Ablöse allein kostet Barcelona also 16,5 Mio. Euro pro Jahr, noch bevor Suarez auch nur einen Cent an Gehalt bezogen hat.

Richtig unübersichtlich wird es, wenn man dann auch noch diverse Vertragsverlängerungen und -änderungen miteinbezieht. Die folgenden Zahlen sind deshalb schon sehr shaky errechnet, ich denke aber, dass sie die Relationen ungefähr verdeutlichen und für das hiesige Argument noch akzeptabel sind. Angenommen alle Spieler erfüllen ihre aktuellen Vertragslaufzeiten und man verteilt Ablöse/Handgeld der Einfachkeit halber über ihre gesamte Vertragszeit beim Verein: Dann würde Costa auf 8 Mio., Agüero auf 5 Mio., Ibrahimovic auf 9,5 Mio. und Giroud auf 2 Mio. pro Jahr kommen. Damit würden die Schätzung über die jährlichen Gesamtkosten etwa so aussehen:

Für diese Investition bekommt Chelsea bisher (jetzt quer über alle Bewerbe gesehen) 0,46 Tore und 0,21 Assists pro Spiel.
City bekommt 0,65 Tore und 0,22 Assists pro Spiel.
Manchester United muss erstmal abwarten.
Arsenal bekommt 0,44 Tore und 0,18 Assists pro Spiel.

Nur Agüero performt also von diesen Daten ungefähr ein Drittel besser als Giroud, kostet aber gleichzeitig etwa doppelt so viel Geld. Costa brachte für die ebenfalls doppelte Summe zumindest dauerhaft keine nennenswerte Verbesserung (2016 war er wieder so erfolgreich wie 2014 in Spanien, ob der 2015er-Costa Ausreißer war oder wieder kommt, wird sich weisen). Und Ibrahimovic muss in seinem Alter erst einmal beweisen, dass er auch England zlatanisieren kann.

Costa, Giroud und Agüero sind wohlgemerkt vor der Ankunft der neuen TV-Gelder gekommen. Aktuelle Stürmer wechseln schonmal blutjung um 40 Mio. Euro (wie Michy Batshuayi (mit 22) von Marseille zu Chelsea) oder 50 Mio. Euro (Anthony Martial (mit 19) von Monaco zu Manchester United), ohne dass sie sich bereits auf Toplevel bewiesen haben und an Girouds Leistungsdaten herankommen: Batshuayi hat in Frankreich ähnliche 0,42 Tore pro Spiel erzielt und sonst nur in Belgien gespielt, Martial hat in Frankreich nur 0,21 und seit seiner Ankunft in England 0,35 Tore pro Spiel erzielt.

Einen Agüero (oder andere Spieler dieser Klasse) würde man heute wohl kaum billiger als Gonzalo Higuain bekommen, der gerade für 90 Mio. zu Juventus wechselt (nach 0,68 Toren pro Serie A-, 0,56 pro La Liga- und 0,25 pro Champions League-Spiel) und deshalb über seinen gesamten 5-Jahres-Vertrag hinweg gesehen vermutlich mehr jährliche Gesamtkosten als alle vier hier genannten Stürmer verursacht. Und jene 12 Mio. Euro, die Arsenal 2012 für Giroud gezahlt hat, zahlte in diesem Sommer schon Absteiger Newcastle, damit Dwight Gayle von Crystal Palace in die zweite Liga wechselt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Giroud ist eigentlich verdammt gut, wenn man Preis und Leistung vergleicht. Um jemanden zu bekommen, der zumindest mit einiger Wahrscheinlichkeit 10 Saisontore mehr als Olivier Giroud schießt, müsste Arsenal zuerst jemanden finden, der dafür gut genug ist UND den sein aktueller Verein herzugeben bereit ist UND der gerade auch selbst wechselbereit ist UND wohl mindestens zusätzliche 30 Millionen Euro pro Jahr investieren. Und dann kann es immer noch ausgehen wie bei Costa in der zweiten Saison (0,42 Tore/Ligaspiel) oder wie bei Radamel Falcao (bei Chelsea und ManUnited 0,14 Tore/Spiel). Passiert das, dann hätte man zwar ein Vermögen rausgejagt und möglicherweise deshalb nicht das Geld, um den Kader ausreichend breit für die Arsenal-typische Vierfach-Belastung zu gestalten, aber noch immer keine bessere Torquote.

Sportlich gesehen mögen die Gunners-Fans verständlicherweise von so einem Transfer träumen.
Wirtschaftlich wäre ich aber geneigt, das höchst idiotisch zu finden.

Wie seht ihr das?

Das ist ein Teil der Premier Leaks-Serie. Tom’s Langzeit-Blogbegleitung zur Premier League.

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Eine Runde vor Schluss (Podcast #11) https://ballverliebt.eu/2016/05/08/eine-runde-vor-schluss-podcast-11/ https://ballverliebt.eu/2016/05/08/eine-runde-vor-schluss-podcast-11/#respond Sun, 08 May 2016 21:19:14 +0000 In ganz Europa fallen die letzten Entscheidungen Titel, Europapokalstartplätze und Abstiegsdramen. Was davon eine Runde vor Schluss in den Fußball-Ligen von Deutschland, England, Spanien, Italien und Österreich passiert ist? Darüber klärt euch unser dieswöchentlicher Podcast in der gebotenen Kürze auf!

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Der Videobeweis, Titelkämpfe und Überraschungen im EURO-Kader (Ballverliebt Podcast #2) https://ballverliebt.eu/2016/03/07/der-videobeweis-titelkaempfe-und-ueberrschungen-im-euro-kader-ballverliebt-podcast-2/ https://ballverliebt.eu/2016/03/07/der-videobeweis-titelkaempfe-und-ueberrschungen-im-euro-kader-ballverliebt-podcast-2/#respond Sun, 06 Mar 2016 23:20:51 +0000 Ihr wollt nichts verpassen in der Welt des internationalen Top-Fußballs? Dafür gibt es den Ballverliebt Podcast! Auch diese Woche haben wir wieder ein kompaktes Update über die wichtigsten Ereignisse und Ergebnisse zusammengestellt. Mit dabei sind wichtige Entscheidungen und Topspiele im deutschen und englischen Fußball aber auch eine Diskussion der neuesten Regeländerungen durch die IFAB: Die Dreifachbestrafung ändert sich, der Videobeweis kommt. Außerdem fragen wir uns, wer in letzter Sekunde noch auf den Zug Richtung EURO 2016 im Kader des ÖFB aufspringt und diskutieren zwei Kandidaten, die noch nicht lange auf der Shortlist dafür stehen. Und wir wagen eine kurze Vorschau auf die spannendsten Spiele der Europapokalwoche und merken: Die Europa League hat mehr zu bieten als die Champions League.

Fragen beantworten wir gerne in den Kommentaren und über Diskussionen, Feedback und Anregungen freuen wir uns auch immer!

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Özil zu Arsenal: Schlechtester Grund für Medien-Empörung aller Zeiten https://ballverliebt.eu/2013/09/03/mesut-ozil-geht-zu-arsenal-der-schlechteste-grund-fur-medienemporung-aller-zeiten/ https://ballverliebt.eu/2013/09/03/mesut-ozil-geht-zu-arsenal-der-schlechteste-grund-fur-medienemporung-aller-zeiten/#comments Tue, 03 Sep 2013 11:32:23 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=9409 Özil zu Arsenal: Schlechtester Grund für Medien-Empörung aller Zeiten weiterlesen ]]> „Real mobbt Özil zu Arsenal“, titelt die Bild-Zeitung. Und ja, es ist halt die Bild-Zeitung, aber der Boulevard hat seine Wirkung. In einigen deutschen Foren kocht bereits so manche Fanseele: Menschlich ganz schlimm und sportlich sowieso unverständlich sei die Entscheidung, den Deutschen für den Gareth Bale-Transfer zu opfern. Auch seriösere Medien inszenieren Özils Wechsel als eine „Flucht“. Man könnte fast Mitleid mit Özil bekommen.

Mesut Özil geht zu Arsenal (Bild: @8bitfootball)
Mesut Özil geht zu Arsenal (Bild: @8bitfootball)

Natürlich hat all das mit dem „Zirkus“ zu tun, der Real nunmal ist. Hier spielen die Galaktischen, die Königlichen, das Weiße Ballett. Schon die Begriffe zeigen es: Der Größenwahn trieft aus allen Poren dieses Vereins. Viele Fans verachten das, viele lieben es. Viele Fußballer fühlen sich davon angezogen, vom Engagement in Madrid geadelt. Aber der Mythos muss immer wieder neu angeheizt werden und jeder gigantische Transfer ist das Öl, das ihn befeuert. Das ist Real Madrid, der Klub war schon immer so – zumindest seit ich ihn verfolge. Auch Özil wurde als Spieler unter diesem Paradigma gekauft und jemand anderes musste dafür gehen.

Man kann von Real Madrid halten was man will, aber was ist an der konkreten Situation verwerflich? Man hat Özil keine Steine in den Weg gelegt, er ist nicht arbeitslos, nicht verarmt, er wurde nicht zu irgendeinem Superreichenklub in eine unattraktive Provinz abgeschoben, sein Ruf wurde nicht beschädigt. Im Gegenteil: Özil ist aus der Maschinerie Real nicht nur finanziell sondern auch als Fußballer besser rausgekommen, als er reingegangen ist. Das kann nicht jeder von sich behaupten.

Arsenal ist ein großartiger Verein in einer großartigen Stadt mit einem großartigen Trainer in einer großartigen Liga – und Özil ist dort jetzt der große Superstar. Er kam für 15 Millionen nach Madrid und geht für 50 nach London. Kaka kam vor vier Jahren um 65 Mio Euro, heute wechselt er ablösefrei. Vergangene Saison hat der Brasilianer fünf Spiele gemacht. Auch Bale wird, sobald seine Leistungen mal nicht passen und er in die Rotation muss, für jeden anderen Verein zu teuer sein. Sofern er der Transfersumme nicht annähernd gerecht wird, ist dieser Schritt eine Karrierebremse sondergleichen. Dann wiederum wäre auch hier Mitleid deplatziert: Auf internationaler Ebene wird Bale als Waliser nie etwas gewinnen. Worauf also warten? Für ihn zahlt sich das „Risiko“ aus, ein reicher Superstar zu sein. Real ist für viele Fußballer kein Karriereschritt, sondern ein Karriereziel.

Mesut Özil dachte an seine sportliche Karriere (Foto: steindy)
Mesut Özil dachte an seine sportliche Karriere (Foto: steindy)

Özil hätte nicht gehen müssen. Er hätte die Bank hüten, auf Formtiefs seiner Kollegen warten können. Dieses Leid wird derartigen Kickern akzeptabel gut entlohnt. Özil wählte aber den sinnvollen Schritt, den man machen kann, wenn man als Spitzenfußballer nicht mehr ins Konzept passt, aber weiter nicht nur Millionär sondern auch bewunderter Sportler sein will. Ob das Konzept einen nun aus wirtschaftlichen oder das sportlichen Gründen ausspuckt, das ist egal. Beides gehört nicht nur zu Real sondern allgemein zum Profifußball dazu. Özil lebt vielleicht für das Sportliche aber gewiss vom Wirtschaftlichen. Man könnte sich also kaum einen schlechteren Fall aussuchen, um Mitleid vorzuheucheln.

100 Millionen zahlen, 50 Millionen einnehmen. Natürlich ist Özils Wechsel finanziell an den Bale-Transfer gekoppelt. Sportlich aber nicht unbedingt. Da war eher der Neuzugang von Isco (der zuletzt statt dem Deutschen spielte) oder auch schon vergangene Saison von Luca Modric (der ähnliche Qualitäten hat) eine Bedrohung für die Stellung von Özil. Bale wird im Gefüge eher Kaka, di Maria und vielleicht einmal Cristiano Ronaldo ersetzen. Er ist Ronaldo nicht gänzlich unähnlich: Schnell, technisch gut, torgefährlich. Ronaldo wird auch mal Pausen brauchen. Und er wird, wie er sagt, Real nicht ewig erhalten bleiben. Bale wäre für Real nächstes Jahr vielleicht nicht mehr zu kriegen gewesen.

Und nicht zuletzt steht einem Fußballstar ja offen, seinen Weg selbst zu bestimmen. Özil kam von Werder Bremen. Dort hätte er bis zum Karriereende spielen können, wenn er das gewollt hätte. Niemand hätte ihn je „vom Hof gejagt“, alle hätten ihn geliebt. Der Zirkus und wohl auch das große Geld haben ihn fortgehen lassen. Und wenn er das bereut, hat er nun eine zweite Chance. Er geht zu Arsenal. Der Klub hat bis gestern noch nie mehr als 15 Mio Pfund für einen Spieler gezahlt. Und solange Arsene Wenger Trainer bleibt, wird er es wohl auch nicht zur Gewohnheit machen. Wenn Özil in London performt, kann er da auch bis zur Pension spielen und glücklich sein. (tsc)

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Bei 1:3 gegen Bayern wurde endgültig klar: Dieses Arsenal hat keine Zukunft mehr https://ballverliebt.eu/2013/02/20/bei-13-gegen-bayern-wurde-endgultig-klar-dieses-arsenal-hat-keine-zukunft-mehr/ https://ballverliebt.eu/2013/02/20/bei-13-gegen-bayern-wurde-endgultig-klar-dieses-arsenal-hat-keine-zukunft-mehr/#comments Tue, 19 Feb 2013 23:41:08 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8394 Bei 1:3 gegen Bayern wurde endgültig klar: Dieses Arsenal hat keine Zukunft mehr weiterlesen ]]> Vor einigen Jahren noch undenkbar, aber jetzt Realität: Eine englische Mannschaft ist in einem Champions-League-Spiel vom Tempo eines deutschen Teams heillos überfordert. Mit schnellem Umschalten, hoher Wachsamkeit und geschicktem Pressing mähten die Bayern Arsenal in der ersten Halbzeit nieder. Die Gastgeber kamen erst ins Spiel, als sich die Münchner etwas zurücklehnten. Zu wenig: Arsenal ist de facto ausgeschieden.

Arsenal FC - Bayern München 1:3 (0:2)
Arsenal FC – Bayern München 1:3 (0:2)

Dabei zeigten die Bayern gar nicht so ein brutales Pressing wie etwa Dortmund oder Barcelona das tut – sondern recht differenziert. Vorne lief Mandžukić auf alles, was sich bewegt, assistiert von Kroos hinter ihm. Das reichte oft schon aus, um Szczesny oder den besonders indisponierten Mertesacker zu langen, oft blinden Bällen zu zwingen.

Spielaufbau? Schwierig.

Überwand Arsenal diese erste Linie, war  aber erst einmal Ruhe. Arteta und Ramsey bekamen im defensiven Mittelfeld deutlich mehr Raum und Platz eingeräumt. Dafür verhielt sich die restliche Mannschaft nicht besonders klug, indem sie sich, ohne große Bewegung, sehr hoch postierte und den Bayern – allen voran Schweinsteiger und Martínez – erlaubten, eine Wand zwischen Arteta/Ramsey und dem Rest des Teams zu bilden.

So blieben Arsenal zwei Möglichkeiten. Entweder, sie versuchten es selbst, den Ball in die Hälfte der Bayern zu tragen. Problem dabei: An der Mittellinie fingen die Gäste wieder zu pressen an. Oder wiederum mit langen Bällen. Problem dabei: Vorne statt mit Walcott ein schneller, aber körperlich nicht besonders kräftiger Spieler. Der Plan von Wenger war zweifelsohne, mit Walcotts Tempo die Bayern-Innenverteidigung mit den Kanten Dante und Van Buyten in Probleme zu bringen. Weil er aber fast nur durch hohe Bälle ins Spiel kam, zerschellte er vor allem an Dante.

Blitzschnelles Umschalten

Was bei Arsenal noch hinzukam, war vor allem die unglaubliche Unsicherheit von Per Mertesacker. Er beging erst einen hochgradig peinlichen Fehlpass in der Spieleröffnung und dachte dann nicht mit, als Ribéry plötzlich im Zentrum auftauchte und in seinem Rücken Kroos heranrauschte und das 1:0 der Bayern erzielte. Er schaute beim Eckball nicht gut aus, der nach 20 Minuten zum 0:2 aus Sicht der Gastgeber führte, womit das Achtelfinale im Grunde schon entschieden war. Und er war es auch, der mitunter völlig unbedrängt in der Spieleröffnung den Ball zu einem Bayern-Spieler schob.

Was den Münchnern voll in die Karten spielte, denn sie schalteten auch blitzschnell um und rückten von hinten sehr flink nach. Aufgrund der hohen Abwehrlinie, die sie spielten, war das schneller möglich, als Arsenal damit umgehen konnte. Vor allem Müller und Kroos taten sich dabei hervor. Müller, weil sein Gegenspieler Vermaelen von Podolski recht alleine gelassen wurde; Kroos durch sein Antizipationsvermögen und die kluge Hilfe von Schweinsteiger.

Martínez als Wilsheres Kettenhund

Ein wahres Phänomen ist bei den Bayern Javi Martínez. Bis zu diesem Spiel war er bei nur vier der 14 Gegentore der Bayern in der ganzen Saison auf dem Platz. Er spielt zwar praktisch immer, aber man sieht ihn nie – weil er durch seine extreme Spielintelligenz Passwege zustellt und von seinem exzellenten Stellungsspiel lebt, damit nur im Notfall in einen Zweikampf gezwungen wird. Oder aber, weil er den gegnerischen Zehner so effektiv bewacht, dass dieser im Grunde nicht am Spiel teilnimmt – so wie dieses Mal.

Martínez hielt sich Jack Wilshere an der kurzen Leine, und er übernahm auch – wenn dieser aufrückte – Aaron Ramsey. So war es Arsenal nie möglich, ein sinnvolles Spiel durch die Mitte aufzuziehen. Umso weniger, als sie nach 20 Minuten mit 0:2 hinten waren und die Angst vor einem Fehlpass im Spielaufbau durch die Mitte greifbar war – eben weil sie um das brutale Umschalten der Bayern wussten.

Bayern zurück, Sagna nach vor

Arsenal kam, ganz entgegen des gängigen Klischees der Gunners, vor allem durch gesteigerte Härte zurück ins Spiel. So hatte Arteta Glück, dass er bei seiner horrenden Attacke an Mandžukić nicht vom Platz flog, so wurde auch Kroos von Sagna umgehackt. Sagna war aber nebenbei der einzige bei Arsenal, der sich mit spielerischen Mitteln der peinlichen Darbietung seiner Mannschaft zu entziehen versuchte. Das war auch möglich, weil Franck Ribéry nicht seinen produktivsten Tag hatte.

Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte lehnten sich die Bayern dann etwas gar weit zurück. Die Führung war komfortabel, ernsthafte Gegenwehr nicht vorhanden – es ging bis dahin alles zu leicht. Das wiederum erlaubte Arsenal, sich die Kontrolle über das Spiel zu krallen, und nach dem Anschlusstreffer (einem von den Bayern ungewohnt schludrig verteidigten Eckball) konnten die Bayern den Schalter offenkundig nicht mehr wieder auf Attacke stellen.

Zu wenig nachrücken

Schlussphase
Schlussphase

Dieses Zurücklehen der Bayern war der bestimmende Faktor in der letzten halben Stunde des Spiels. War die Abwehrlinie bei den Münchnern vor der Pause noch recht hoch, standen nun beide Viererketten in einer zu einem 4-4-1-1 gewordenen Grundordnung ausgesprochen tief und Mandžukić wurde nur noch mit langen Bällen angespielt.

Nun ist der Kroate grundsätzlich extrem stark darin, einen Ball auch gegen gute Verteidiger kurz abzublocken und zu verarbeiten. Wenn aber das Nachrücken von hinten so zögerlich ist wie von den Bayern in dieser Schlussphase, ist selbst ein Mandžukić machtlos – zumal er einmal mehr extrem fleißig war und sehr viel auch auf die Flügel ausgewichen war und in dieser Phase entsprechent ausgelaugt wirkte.

Wenger brachte mit Giroud einen körperlich guten Stürmer, der Van Buyten und Dante mehr entgegen setzen sollte. Und er brachte Rosický als neuen Zehner, womit sich Wilshere etwas fallen lassen und sich so der unmittelbaren Bewachung von Martínez entzog.

Den Bayern gelang es kaum noch, Angriffe von hinten nach vorne geplant aufzuziehen – aber aus dem einen, der ihnen dann doch gelang, fiel auch prompt das 3:1. Dass das die Entscheidung war, merkte man nun auch Arsenal an. Die Gastgeber steckten danach merklich auf.

Fazit: Oje, Arsenal!

Dass die Bayern in dieser Saison eine ungemein starke Mannschaft haben war ebenso bekannt wie die Tatsache, dass bei Arsenal die Probleme immer größer und größer werden. Dass der Unterschied zwischen diesen Mannschaften aber so dermaßen eklatant sein würde, wie das in der ersten Halbzeit der Fall war, muss doch erstaunen. Bei Arsenal klappte nichts: Mertesacker ist defensiv anfällig und in der Spieleröffnung nutzlos, Podolski sah gegen Lahm aus wie ein Schuljunge, das riesige Loch zwischen Defensive und Offensive spricht nicht für die Spielintelligenz einiger Akteure. Und so konnte auch der Plan von Wenger, das Tempo von Walcott zentral zu nützen, nicht aufgehen.

Arsenal ist meilenweit von dem Standard entfernt, den man aus den letzten 15 Jahren unter Wenger gewohnt war. War es in der Vergangenheit immer der Vorwurf gewesen, Arsenal würde sich nicht weiter entwickeln können, weil ständig die besten Spieler weg gehen würden – von Fàbregas bis Adebayor -, ohne dass diese sinnvoll ersetzt würden, muss nun konstatiert werden: Arsenal stagniert nicht, Arsenal bewegt sich in Riesenschritten zurück. Nur durch Härteeinlagen und Nachlassen des Gegners kam man ins Spiel zurück. Spielkunst, Tempo, Kreativität und Einfallsreichtum sucht man vergebens.

Und realistischerweise kann man nicht einmal den Nukleus der Mannschaft nehmen, um drumherum etwas aufzubauen. Spieler wie Podolski (der immer noch zu wenig nach hinten arbeitet), wie Giroud (ein bulliger Strafraum-Pflock), Walcott (der sich seit Jahren nicht verbessert hat), Rosický (der einfach viel zu oft verletzt ist), oder Mertesacker (Unsicherheitsfaktor und Holzfuß) sind mit dem Fußball, für den Arsenal einmal stand, nicht oder nicht mehr kompartibel.

Natürlich: Mit Wilshere, Ramsey und Cazorla gibt es zumindest eine Handvoll Remineszenzen an bessere Zeiten. Derzeit stehen die Zeichen aber eher auch einer mühseligen mittelfristigen Zukunft. Und wie lange es dauern kann, sich da wieder rauszuarbeiten, erfährt nicht zuletzt Liverpool in den letzten Jahren.

(phe)

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Milans offensive Laufwege zerreißen Arsenal – 4:0 für die Rossoneri https://ballverliebt.eu/2012/02/15/milans-offensive-laufwege-zerreisen-arsenal/ https://ballverliebt.eu/2012/02/15/milans-offensive-laufwege-zerreisen-arsenal/#comments Wed, 15 Feb 2012 22:32:06 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6732 Milans offensive Laufwege zerreißen Arsenal – 4:0 für die Rossoneri weiterlesen ]]> Nein, Gnade kannte Milan mit der schon die ganze Saison bedenklich wackelnden Arsenal-Abwehr keine. Ibrahimovic, Robinho und Boateng machten die Gunners mit ihrem Räume öffnenden Laufwegen schier wahnsinnig. So lässt nicht nur das Resultat von 4:0 keine Fragen übrig, sondern auch die Art und Weise, wie es zustande kam.

Milan - Arsenal 4:0

Der Zahn der Zeit – ein immer wiederkehrendes Thema bei Milan. Aber auch, wenn es ein glorreicher Sieg wurde – das fortschreitende Alter von Clarence Seedorf wurde in diesem Spiel recht drastisch dargelegt. Schon nach zehn Minuten musste der Holländer verletzt raus, und sein Ersatzmann Urby Emanuelson lieferte deutlich mehr Breite und vor allem deutlich mehr Schub nach vorne.

Pässe in den Strafraum kommen nicht an

Während Sagna und Walcott auf ihrer Angriffsseite zuvor noch permanente Zwei-gegen-Eins-Situationen gegen Antonini herstellen und das Spiel von Arsenal über die rechte Flanke dominierte, drückte Emanuelson durch seine Positionierung weiter an der Seitenlinie Sagna etwas zurück; Kevin-Prince Boateng ließ sich gegen den Ball oft zwischen Van Bommel und Emanuelson fallen, um die Mitte zuzumachen.

Arsenals Pässe im Angriffsdrittel in der ersten Halbzeit: Pässe in den Milan-Strafraum waren mit Masse Ramsch.

Die Folge: Milan kam zwar zunächst durch das gute Pressing von Arsenal kaum dazu, ihre eigenen Angriff aufzuziehen, aber sie zwangen die Gunners dazu, dreißig Meter vor dem Tor gegen eine Mauer anzurennen. Die Mittel von Arsenal waren untauglich – denn die einzige Idee bestand darin, auf die Gelegenheit zum Lochpass zu warten. Davon kam aber kaum einer an, die die Grafik gut zeigt, und Milan kam nie in Gefahr, ein Tor zu kassieren.

Dass die Italiener nach einer Viertelstunde dank eines sehenswerten Drehschusses von Kevin-Prince Boateng in Führung gehen konnten, hat ihnen natürlich ganz enorm geholfen, weil sich Arsenal davon ziemlich aus der Bahn werfen ließ. Aber auf welche Art und Weise Milan die Schwäche Arsenals in der Abwehr angebohrt und letztlich auch ausgenützt habe, war schon beeindruckend.

Weniger Leute, mehr Gefahr

Die Rossoneri hatten zwar, wie das ihrem typisch italienischen 4-3-1-2 und dem weitgehend flügellosen Spiel durch das Zentrum entspricht, oft nur zwei oder drei Spieler vorne, aber dennoch gelang es fast immer, dass bei Ballgewinn sofort eine frei war und es brandgefährlich wurde.

Der Schlüssel dazu waren die ausgezeichneten Laufwege von Ibrahimovic, Robinho und Boateng. Sie verstanden es in so gut wie jeder Aktion, mit Läufen aus dem Zentrum heraus – sei es seit- oder rückwärts – Abwehrspieler aus der ohnehin alles andere als sattelfesten Arsenal-Abwehr herauszuziehen und so Löcher zu schaffen, in die ein Mitspieler stoßen konnte. Was diesen Effekt noch weiter verstärkte war die Tatsache, dass Song und vor allem Arteta viel zu langsam von Offensive auf Defensive umschalteten und unglaublich viel Platz zwischen sich und der Viererkette ließen.

Ein gefundenes Fressen für die flinke und enorm spielintelligente Offensiv-Abteilung von Milan, die sich in der Folge aus den Gunners einen Spaß machte. Wann immer im Mittelfeld ein Ball gewonnen wurde, einer der drei da vorne war immer anspielbereit, ein zweite verwirrte die gegnerische Hintermannschaft, und entweder kam der Pass oder ein dritter Mailänder nützte den sich aufmachenden Raum. Koscielny und Vermaelen waren komplett überfordert, Sagna in der Rückwärtsbewegung nach seiner langen Verletzung weit weg von seiner Bestform. ilan erhöhte kurz vor der Pause auf 2:0 und kurz nach dem Seitenwechsel auf 3:0, womit das Spiel endgültig entschieden war.

Henry ohne Wirkung

Zweite Hälfte

Arsene Wenger brachte in der zweite Hälfte mit Thierry Henry im letzten Spiel seines Kurz-Gastspiels, ehe es für ihn wieder nach New York geht, statt Theo Walcott. Henry ging nun in die Spitze, Van Persie spielte leicht dahinter. Die Wirkung dieses Wechsels verpuffte aber völlig, weil bei Arsenal nach dem dritten Gegentor die schon zuvor einsetzende Schockstarre endgültig verfestigt wurde. Henry sah kaum einen Ball.

Milan machte es sich in der Defensive gemütlich und schaltete weiterhin bei Ballgewinn blitzschnell um und weil die Italiener merkten, dass Arsenal hinten immer noch unsicherer wurde, machten sie sich natürlich einen Spaß daraus, immer wieder Nadelstiche zu setzen. Während Arsenal nur einen einzigen gefährlichen Torschuss zustande brachte – Henry leitete auf Van Persie weiter, dessen Schuss aber von Abbiati stark gehalten wurde – schien ein viertes Tor der Gastgeber jederzeit wahrscheinlicher als ein Anschlusstreffer.

Als Ibrahimovic dann rund zehn Minuten vor Schluss ein eher ungeschicktes als bösartiges Zweikampfverhalten von Djourou dazu nützte, hinzufallen und einen Elfer abzustauben, fiel tatsächlich noch das 4:0. Mit dem vierten Torschuss, wohlgemerkt.

Fazit: Offensive Laufwege entscheiden

Der große Unterschied zwischen diesen beiden Team waren die Laufwege der Offensivkräfte. Während jene der Gunners für die bekannt defensivstarken Mailänder selten einen Überraschungswert hatten und diese sich somit praktisch nie aus der Position ziehen ließen, war die Abwehr von Arsenal mit den schnellen und unvorhersehbaren Laufwegen von Ibrahimovic, Robinho und Boateng völlig überfordert.

Man kann zu dem Verein stehen, wie man will, und muss das Offensiv-Trio von Milan nicht direkt sympathisch finden. Aber was dieses Trio in diesem Spiel gezeigt hat, war schlicht und einfach Weltklasse – auch, wenn es ihnen die Hintermannschaft Arsenals auch nicht übertrieben schwer gemacht hat.

(phe)

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