Frauen-WM ’23: Groß wie nie! Das Schlaglicht zeigt aber auch die Probleme

Ob man nun von Teilnehmern spricht, sportlichem Niveau, den präsentierten Bildern oder der erhofften weltweiten Resonanz: Nichts weniger als ein Schritt in eine neue Dimension soll die neunte Frauen-WM werden, die am Donnerstag mit den Spielen der Gastgeber Neuseeland (gegen Norwegen) und Australien (gegen Irland) eröffnet wird.

Das sind schöne Vorsätze und nach dem grandiosen Erfolg, den die UEFA letztes Jahr mit ihrer EM in England produziert hat, ist die FIFA mit ihrem Vorzeige-Turnier auf der Frauenseite natürlich gefordert. Wer ein wenig hinter die Glitzerfassade des Events mit zweifellos tollen Bildern und fröhlicher Stimmung blickt, wird erkennen: Einfach nur das Turnier von 24 auf 32 Teilnehmer aufblasen und mit den Geldscheinen winken kann die harte, langwierige und vor allem abseits des Rampenlichts stattfindende Basisarbeit und das Schaffen von tragfähigen Strukturen nicht ersetzen.

Das betrifft nicht nur Frauenfußball-Zwerge wie Jamaika und Haiti, sondern auch arrivierte Verbände wie Nigeria und Südafrika sowie echte Schwergewichte wie Olympiasieger Kanada.

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Mit zwei Abstaubern das 2:0 gegen Schweden erzwungen

Solange Österreich gegen Schweden im Angriffsdrittel war und sich dort halten konnte, war man gefährlich, zwang Goalie Robin Olsen zu zahllosen Glanztaten. Sobald man aber aufbauen musste, regierte eher die Ratlosigkeit und es gab viele ungenaue Pässe. Zwei Abstauber-Tore von Christoph Baumgartner erzwangen den wichtigen und letztlich verdienten 2:0-Sieg.

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Österreich entführt zu Alabas 100er einen Punkt aus Belgien

Eine Halbzeit lang fand Belgien kein dauerhaft probates Mittel gegen eine geschickt eingestellte österreichische Mannschaft, nach dem Seitenwechsel baute Belgien massiven Druck auf. Am Ende kam Österreich eher glücklich und nach einer kernigen Abwehrschlacht in der Schlussphase mit einem 1:1 davon. Ein sehr erfreuliches Ergebnis im 100. Länderspiel von David Alaba.

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Das war 2022/23, Teil 3: Trent Alexander-Achter

Truth be told: Die Saison von Liverpool war furchtbar. Natürlich, andere Vereine wären froh über einen fünften Platz und letztlich muss das Liverpool, über weite Strecken eher gegen Platz zehn rangierend, auch irgendwie sein. Einem 2:2 gegen Arsenal im April folgten sechs Siege in Folge, die zumindest die Europa League retteten. Nur: Was war danach anders als vorher und was heißt das für die nächste Saison?

Die Geschichte von 2022/23 bei Liverpool ist jedenfalls auch die Geschichte von Trent Alexander-Arnold.

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Das war 2022/23, Teil 1: Hybridrolle für Stones rettet Saison für Guardiola

Ab dem 11. März holte Manchester City in elf Liga-Spielen 31 von 33 möglichen Punkten (bei 28:7 Toren), bis zum bedeutungslosen 0:1 in Brentford am letzten Spieltag. In der Champions League gab es ein 7:0 gegen Leipzig, ein 3:0 gegen die Bayern, ein 4:0 gegen Real Madrid und den Gesamtsieg. Obendrein streifte City auch den FA Cup ein und holte mithin das Triple.

Was an diesem 11. März 2023 erstmals passiert ist? John Stones ist passiert, bzw.: John Stones‘ neue Rolle als rausrückender Innenverteidiger.

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The Leicester Decade: Aufstieg und Fall der Foxes

Sechste Minute der Nachspielzeit, die Verlängerung steht bevor. Im Rückspiel des Playoff-Halbfinales zwischen Watford und Leicester steht es 2:1 für das Heim-Team, das 0:1 aus dem Hinspiel ist damit ausgeglichen, Auswärtstorregel gibt es nicht. Doch dann drückte Marco Cassetti im Strafraum-Zweikampf Anthony Knockaert weg, der Franzose legte sich hin, Referee Michael Oliver zeigte auf den Punkt. Ein eher softer Penalty.

Was an diesem 12. Mai 2013 folgte, gehört zu den legendärsten Szenen überhaupt im englischen Fußball. Watford-Goalie Almunia blockte Knockaerts Elfmeter mit den Füßen, blockte den Nachschuss mit dem Oberkörper und Watford lancierte einen Konter, 14 Sekunden später drosch Troy Deeney die Kugel an Kasper Schmeichel vorbei ins Tor. Gianfranco Zolas Watford stand im Finale um den Premier-League-Aufstieg (und verlor gegen Crystal Palace).

Und Leicester? Für die Foxes war es zwar ein Tiefschlag, gleichzeitig aber auch der Startschuss zum bemerkenswertesten Jahrzehnt der nunmehr knapp 140-Jährigen Vereinsgeschichte. Ziemlich genau 10 Jahre – mit einem Meistertitel, einem Cupsieg und einem Europacup-Halbfinale später – steigt Leicester City nun wieder aus der Premier League ab.

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Vier Jahre, vier Meister: Wann gab’s denn sowas?

Napoli ist Meister! Was sich schon im September und Oktober angedeutet hat und im Frühjahr eh schon fix schien, ist nun – mit noch fünf ausstehenden Spieltagen – auch rechnerisch klar. Zum dritten Mal nach 1987 und 1990 hat Napoli den Scudetto. Das heißt auch: Nach Juventus 2020, Inter 2021 und Milan 2022 hat die Serie A ihren vierten unterschiedlichen Meister in den letzten vier Jahren.

Ungewöhnlich. Nur: Wie selten ist so etwas wirklich?

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