Alle Beiträge von Georg Pichler

Über Georg Pichler

Journalist und zumindest digitaler Superkicker. In echt hütet er meistens das Kastl und das recht gut. Zukünftiger ÖFB-Präsident. Kein Fan, mag aber Sturm Graz.

Nachbetrachtung: Der kuriose erste EL-Spieltag

Was in aller Welt? Da bemühen wir uns im Ballverliebt Europa League Podcast um realistische Einschätzungen und Prognosen, und dann halten sich gleich drei von vier Vereinen nicht im Mindesten daran. Leider, aber auch zum Glück.

Was Rapid gegen Hamburg geleistet hat – wenn man freundlich über die ersten 25 Minuten hinwegsieht – war schlichtweg super. Sicher war die unfreiwillige Mithilfe von Boateng ein Wink des Glücks, der Sieg geht aber trotzdem in Ordnung. Die Höhe allerdings spiegelt nicht den Spielverlauf wider, wohl aber die Leistung der HSV-Defensive. Als Grün-Weiß da mit nur einer Spitze auflief, hatte ich einen Rückfall befürchtet, ein Wiedersehen mit dem lange Jahre von heimischen Klubs praktizierten „Hilfe, ich hab‘ Angst“-Fussball. Doch nein, wie erhofft hat Pacult Blut geleckt und die Erkenntnis gewonnen, dass offensiver Kombinationsfussball mitunter nicht nur schön aussieht, sondern auch erfolgreich sein kann. Der SK Rapid, der vor einigen Jahren noch aus seiner CL-Gruppe geschossen wurde, könnte in einen ähnlichen Lauf geraten wie 1995/96. Der endete damals mit einer 0:1 Finalniederlage gegen Paris Saint-Germain. Als Realist halte ich den Aufstieg zwar nach wie vor für unwahrscheinlich, wünsche mir aber für die verbleinden 5 Partien ähnlich mutiges Auftreten. Weiter so!

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Europa League: Die Chancen des Quartetts (Update)

Ehrlich, ich war schon begeistert, das sämtliche 4 Europacup-Vertreter aus der heimischen Bundesliga es in die letzte Runde der CL- bzw. EL-Quali geschafft haben. Das alle auch jetzt noch dabei sind, verblüfft mich durchaus. Wann gabs das zum letzten Mal, das alle rot-weiß-roten Vertreter nach den Qualifikationsspielen noch im Bewerb waren? Gabs das überhaupt einmal?

Das waren übrigens meine Schätzungen nach den Hinspielen, in Klammern dabei stehn die Beurteilungen von Kollegen Schaffer:

Aston Villa – Rapid Wien: 55:45 (65:35)

Metallist Kharkiv – Sturm Graz: 65:35 (50:50)

Austria Wien – Metallurg Donetzk: 70:30 (70:30)

Maccabi Haifa – FC Salzburg: 80:20 („Salzburg ist fix in der EL“)

Dem vernehmen nach also ein prognostisches Unentschieden. Aber nun zu Wichtigerem, der kurzen Nachbetrachtung und einem Blick in die Zukunft:

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Das Thomas König Best Of #2

Zwar ohne internes Geplausche aus dem Stream, dafür mit denkwürdigen Kommentaren zum und übers Spielgeschehen zu Maccabi Haifa – FC Salzburg.

„Und da kommt schon die erste Salzburg Angriffswelle.“

(Nach einem normalen Pass ins linke, vordere Mittelfeld rutscht ein Haifa-Kicker dazwischen und befördert den Ball ins Aus.)

„Auch das hat gefehlt in Salzburg!“

(Cziommer grätscht dem Gegner von hinten rein und fängt sich kurz nach Beginn bereits eine gelbe Karte. Vielleicht hätte man im Hinspiel ein paar Maccabi-Stammspieler krankenhausreif foulen sollen?)

„Das war auch ein Grund, warum Haifa in Salzburg so gut mit dem Kunstrasen zurechtgekommen ist. Der Rasen hier ist tip top gepflegt.“

(Thomas König, der Botanikexperte.)

„Es ist wirklich sehr heiß hier. Da muss man viel trinken.“

(Ein logischer Schluss, nach dem er gefühlte 50 mal die Temperaturen erwähnt hatte.)

„So wie das da repariert wird, ist das ein Krampf.“

(Thomas König, der Physiotherapet.)

„Man kann auch von einer unglücklichen Niederlage sprechen.“

(Ratespiel: Welches Spiel kommentiert Thomas König hier?)

Bitte um Ergänzungen bzw. Berichtigungen, da die Zitate evtl. nicht bis auf jedes Wort stimmen.

14 Beobachtungen zu Bohemians Dublin – Red Bull Salzburg

Here we go…

1. Co Adriaanse zu entlassen war eine dumme Idee.
2. Mit Huub Stevens ist das Spiel von RB Salzburg nicht schöner geworden.
3. Eigentlich hätte man Otto Konrad die Auswechslungen vornehmen lassen sollen.
4. In Nahaufnahmen konnte ich die Angst in den Augen der Red Bull Spieler sehen.
5. Wenn Rainer Pariasek Oliver Polzer Scherze über Red Bull macht, ist das mitunter sogar lustig.
6. Pariasek Polzer-Schmankerl über den Schiri penetrieren mein Zwerchfell dafür gar nicht.
7. Als Fussballösterreicher ist trotz Sieges Fremdschämen angesagt (hoffentlich reissen uns Sturm, Rapid und die Austria wieder raus).
8. Joseph Ndo (Nr. 33 der Bohemians) kann gehörig finster dreinschaun.
9. Präzise Flanken waren heute nicht Salzburgs große Stärke.
10. Die Bohemians haben sich selbst geschlagen. Unverdient.
11. Es kann nur noch besser werden. Hoffentlich.
12. Das mit dem Bayern-Glück beherrscht RBS auch.
13. Zitat des Tages: „Ich will heute nicht davon sprechen, dass Salzburg verdient gesiegt hat. Das verbietet mir mein gezügelter Patriotismus.“ (Rainer Pariasek Oliver Polzer). Platz 2, Otto Konrad: „Eine sportliche Peinlichkeit.“

Nachtrag: 14. Huub Stevens: „Ein verdienter Sieg.“ Er hat wohl ein anderes Spiel gesehen.

Bitte um Ergänzung.

Erfrischendes Deja-Vu aus Belgrad

Ich weiß nicht, ob Didi Constantini tatsächlich eine Mentalität des Fußballs aus der Steinzeit pflegt, oder uns einfach nur alle verarscht. Denn in diesem Standard-Interview zeigt er eigentlich eine Einstellung, die den Anforderungen des modernen Gekickes diametral gegenübersteht. Summa summarum sagte er: „Teambuilding ist scheiße.“ Und dann spielt die Mannschaft so gut, wie schon lange nicht mehr.

Neben dem Zeitungsgespräch verhieß der Ausfall wichtiger Legionäre (etwa Pogatetz und Prödl) erst einmal nichts Gutes, zusätzlich entschied sich Constantini auch noch für zwei junge Debütanten in Person von Jantscher (offensives Mittelfeld, Sturm Graz) und Dragovic (Innenverteidigung, Austria Wien). Scherzhaft. aber meiner Erwartung durchaus angemessen, stellte ich gestern noch Kollege Schaffer die Frage, wie hoch wir wohl verlieren werden. Auf dem Papier steht heute eine 0:1 Niederlage, in allen anderen Belangen verbuche ich das heutige Spiel als Fortschritt.

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„Unsympathisch“

hattenberger

Matthias Hattenberger ist Fußballer. Seit der Saison 2008/09 kickt er bei der Wiener Austria, von wo er nach den Stationen Wörgl, Kärnten und zuletzt Wacker Innsbruck dazustieß. Nächste Runde hat er seine erste Saison als Mittelfeldspieler für die Violetten hinter sich. Doch Hattenberger schreibt auch, nämlich Kolumnen auf sportnet.at. Unter dem Titel „Wer ist Baumgartlinger?“ erzählte er da am 22. Mai von der 0:4 Pleite beim LASK und seinen Erwartungen für das mittlerweile gewonnene Cupfinale gegen die Admira. Und er schilderte seine Gedanken zur Transferpolitik seines Klubs, genauer gesagt zum österreichischen U21-Kicker Julian Baumgartlinger. Titel: „Wer ist Baumgartlinger?“

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Die dreigeteilte Bundesliga – Teil 1/3

Sieht man von Rapid und Sturm ab, so haben alle 10 Teams der Bundesliga nun mehr als die Hälfte aller Saisonspiele hinter sich. Und in diesem fortgeschrittenen Stadium lohnt sich nun auch ein Blick auf die gesamte Tabelle. Das Feld der Klubs hat sich, ähnlich einem Radrennen, in drei (fast) gleich große Gruppen aufgeteilt, die ich hier ein wenig beleuchten will.

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