Von Pivarník bis Wüthrich: Titel-Entscheidungen am letzten Spieltag

Zum lediglich siebenten Mal in den letzten 30 Jahren entscheidet sich erst in der letzten Runde, wer österreichischer Fußball-Meister wird. Kurios dabei: Es ist das sechste Mal, das Sturm Graz dabei im Titelkampf mitmischt.

1996: Rapid 70, Sturm 67 – direktes Duell

Rapid hatte bereits im August die Tabellenführung übernommen gehabt und hatte im November schon acht Zähler Vorsprung auf Sturm, die Meisterschaft schien auf Kurs. Doch bis Ende April war Sturm gleichgezogen. Ein 0:2 von Sturm im Grazer Derby ermöglichte es Rapid, sich etwas Luft zu verschaffen und plötzlich war auch der FC Tirol wieder dabei – mit 34 von 39 möglichen Punkten nach der Winterpause. Der Abbruch gegen Ried beim Stand von 2:2 wegen des Platzsturms am Tivoli ließ die leisten Titelträume der Truppe von Didi Constantini aber platzen.

Rapid ging letztlich mit drei Punkten Vorsprung in das direkte Duell mit Sturm am letzten Spieltag. Ein Punkt würde Rapid reichen, aber ein Grazer Sieg würde wegen der dann besseren Tordifferenz den ersten Sturm-Titel bedeuten. Und: Sturm hatte die vier letzten Gastspiele bei Rapid gewonnen (4:2 im April 1994, 3:2 im September 1994, 3:1 im Mai 1995 und 2:0 im September 1995) und kam mit Selbstvertrauen ins Happel-Stadion – dorthin ging Rapid für die Finalissima am 1. Juni 1996. Heute unvorstellbar: Vier Tage vor dem Spiel der Spiele spielte Österreich noch ein Test-Ländermatch gegen Tschechien.

Das entscheidende Match ging dann recht rasch in eine Richtung. Schon nach sechs Minuten hatte Sturm bei einem Rapid-Angriff über die linke Seite den aufgerückten rechten Flügelspieler Pivarník komplett übersehen, der Tscheche verwertete einen Stanglpass vorm leeren Tor stehend mühelos zum 1:0. Auch in der Folge spielte Rapid die ganze Routine einer Truppe aus, die gerade drei Wochen zuvor ein Europacup-Finale absolviert hatte. Sturm war einfach nicht reif genug, kam nie ernsthaft zur Geltung und wurde erst gefährlicher, als man nach dem Świerczewski-Ausschluss nach einer Stunde verzweifelt alles nach vorne warf.

Trifon Ivanovs 70-Meter-Schuss kratzte Sturm-Goalie Gill gerade noch von der Linie, der von Stöger und Kühbauer vorgetragene und von Stumpf zum 2:0 abgeschlossene Konter machte kurz vor Schluss verdientermaßen den Deckel drauf. Endstand: Rapid 73, Sturm 67.

1999: Sturm 70 (v FC Tirol), Rapid 69 (@ Salzburg)

Sturm holte 1998 den Titel überlegen nach. Im folgenden, ersten Champions-League-Herbst konnte Sturm die Dominanz nicht aufrecht erhalten, blieb aber stets im Spitzenfeld und übernahm im November Platz eins. Der GAK klebte noch eine zeitlang an den Fersen, aber der hartnäckige Gegner im Titelrennen blieb Rapid. Die Hütteldorfer büßten die Tabellenführung mit einem 0:0 gegen die Austria im viertletzten Spiel ein, es folgte ein 1:1 im Schwarzenegger-Stadion. So gingen die Grazer mit einem Zähler Vorsprung in die letzte Runde.

Und dort hatten beide Teams haarige Aufgaben vor der Brust, denn die jeweiligen Gegner waren die beiden stärksten Teams im Frühjahr. Der in Graz spielende FC Tirol hatte, nachdem Kurt Jara im Winter übernommen hatte, 35 Punkte in den 16 Spielen geholt, dabei nur ein einziges verloren. Und Zweiter der Frühjahrs-Tabelle war Hans Krankls Truppe aus Salzburg, die Rapid empfing. Allerdings ging es sowohl für Tirol als auch für Salzburg um nichts mehr.

Sturm ging gegen den FC Tirol aber auch ohne den gelbgesperrten Ivica Vastic mit der ersten echten Torchance 1:0 in Führung – Haas war bei einem Steilpass von Reinmayr seinem Bewacher entwischt – und nahm danach das Tempo raus, verteidigte konzentriert, lud Tirol zum Aufrücken ein und spitzte auf Konter über Mario Haas in seinem letzten Sturm-Match vor dem Wechsel nach Frankreich.

Rapid kam in Salzburg hingegen kaum zur Geltung, hatte kaum seriöse Torchancen und wurde in der ersten Hälfte in Lehen relativ problemlos bei einem 0:0 gehalten. Kurz nach Wiederanpfiff verwertete in Graz Jan-Pieter Martens einen langen Abschlag von Sidorczuk an Prudlo vorbei zum 2:0, die Vorentscheidung, und bei Rapid wich in der Folge der Kampfgeist einer spürbaren Resignation. Sturm gewann letztlich nach einem weiteren Haas-Treffer sogar 3:0, Salzburg ließ Rapid das torlose 0:0. Endstand: Sturm 73, Rapid 70.

2000: FC Tirol 74 (v Austria), Sturm 73 (@ Ried)

Der FC Tirol machte nach der kurzen Sommerpause einfach nahtlos weiter, gewann elf der ersten zwölf Matches. Schon Mitte September, mit zehn Zählern Vorsprung auf Rapid und gar 14 Punkten vor Sturm Graz, schien die Meisterschaft entschieden. Doch ein absurdes 0:5 in Ried hinterließ Spuren in Innsbruck, bis zur Winterpause gab es nur noch zwei Siege und im März war Platz eins endgültig weg. Es entwickelte sich ein Dreikampf um den Titel, aus dem sich Rapid mit einem 0:1 in Innsbruck und einem 2:3 gegen Sturm Anfang Mai verabschiedete.

Das Spiel der Saison war jenes am 10. Mai, in der viertletzten Runde, als Tirol mit vier Zählern Vorsprung auf Sturm nach Graz kam. Die Steirer lieferten eine Leistung, die man durchaus als Machtdemonstration bezeichnen kann, sie gewannen im sonnenüberfluteten Schwarzenegger-Stadion mit 4:1, waren damit auf einen Punkt dran. Das blieb auch die Ausgangslage vor der letzten Runde.

In dieser ging Tirol gegen die Austria schon in der 2. Minute in Führung, Kirchler verwertete eine Baur-Flanke an den zweiten Pfosten zum 1:0. Sturm zog in Form eines Freistoß-Tores von Kocijan zur 1:0-Führung in Ried nach und übernahm wenig später die virtuelle Tabellenführung, als Tirol-Keeper Tchertchessov ebenso rüpelhaft wie sinnbefreit Gernot Plassnegger im Strafraum abräumte – Mayrleb glich zum 1:1 aus.

Zur Halbzeit war Sturm auf Kurs zum Titelhattrick, doch nach einer Stunde versenkte Michael Baur eine Freistoß-Flanke zum Tiroler 2:1. Sturm brauchte nun wieder ein Austria-Tor, das nicht mehr kam – stattdessen kassierten die zunehmend demoralisierten Grazer durch den kurz zuvor eingewechselten Andreas Fading, der einen über die linke Seite vorgetragenen Rieder Konter vollendete, in der Schlussphase sogar noch das 1:1. Es war die letzte Meisterfeier im alten Tivoli-Stadion. Endstand: FC Tirol 77, Sturm 74.

2010: Salzburg 73 (@ Sturm), Austria 72 (v Ried), Rapid 70 (@ Mattersburg)

Ein ganzes Jahrzehnt sollte es dauern, ehe wieder eine Titelentscheidung am letzten Spieltag fiel und auch 2010 hatte es lange nicht so ausgesehen. Salzburg hatte unter Huub Stevens zwar keineswegs begeistert, war aber doch so souverän, dass auch wir uns schon vier Runden vor Schluss zu einer Saisonbilanz hinreißen ließen. Nur zwei Niederlagen in 32 Runden, sechs Zähler Vorsprung, was sollte da noch schief gehen. Nun, es ging beim 0:2 in Kapfenberg schief.

So ging Salzburg mit vier Punkten Vorsprung auf die Austria in das vorletzte Spiel der Saison gegen eben jene Austria. Ein Unentschieden dort, und Salzburg ist Meister. „Wenn ich auf die Tabelle schaue, dann verstehe ich die Aufregung nicht“, war Stevens demonstrativ um Gelassenheit bemüht, „wir haben noch immer vier Punkte Vorsprung, wir müssen noch einen Zähler holen. Wieso soll der Druck bei uns liegen?“

Die Bullen spielten, wie sie unter Stevens immer spielten: Kontrolliert, etwas phantasielos, defensiv sehr stabil. Dass der letzte Punch nach vorne fehlte und auch einige Chancen liegen blieben, war verschmerzbar, mehr als das 0:0 brauchte man ja nicht. Und dann bekam die Austria in der 91. Minute einen Freistoß zugesprochen, Linedl und Junuzovic spielten Schnick-Schnack-Schnuck um die Ausführung. Junuzovic gewann, er versenkte den Ball im Tor, 1:0 für die Austria – alles wieder offen im Titelrennen.

Bis drei Minuten später Rabiu Afolabi nach einem Hail-Mary-Freistoß per Kopf das 1:1 markierte. Auch der damalige ORF-Kommentator Christopher D. Ryan verkündete schon Salzburg als Meister, ehe er bemerkte, dass das Tor wegen Abseits nicht zählte. Eine nicht korrekte, aber doch nachvollziehbare Entscheidung: Tchoyi war klar vorne gestanden, der Ball flog auch genau in seine Richtung, auch wenn er die Kugel letztlich nicht berührte. „Eine krasse Fehlentscheidung des Wiener Schiedsrichters“, maulte jedoch RB-Sportchef Beiersdorfer über den Oberösterreicher Drabek und seinen OÖ-Landsmann Feichtinger, der die Fahne gehoben hatte, „er muss einfach Wiener sein!“

Aus dem theoretischen Titel-Dreikampf in der letzten Runde entwich aber ziemlich rasch die Luft, weil Salzburg auswärts bei Sturm Graz schon nach einer Viertelstunde mit 2:0 in Front lag. Die Austria (2:0 gegen Ried) zog zwar mit zwei Treffern in der zweiten Halbzeit nach und die Rapidler, die noch am Rockzipfel der Entscheidung dranhingen, gewannen am Ende doch noch 3:1 in Mattersburg. Aber Salzburg wackelte nicht mehr. Endstand: Salzburg 76, Austria 75, Rapid 73.

2011: Sturm 63 (v Innsbruck), Austria 61 (v Salzburg)

Dass Ried ein halbes Jahr später mit Vorsprung durch Hirnschmalz als Tabellenführer überwinterte, ist nicht nur ein Zeugnis der taktischen Überlegenheit von Trainer Paul Gludovatz und einem verlängerten Arm am Spielfeld namens Oliver Glasner. Sondern auch ein Zeichen der Schwäche der anderen. Erst nach der Winterpause fand die Austria als erster der Titelkandidaten zu sich und wirbelte mit vergleichsweise großartigem Fußball an die Spitze und dem Titel entgegen – dank der Stabilität von Baumgartlinger, dem Antrieb von Junuzovic und den Toren von Barazite.

Doch die Austria brach im April komplett ein, Salzburg warf Trainer Stevens mitsamt Sportchef Beiersdorfer über Bord – und Sturm holte sich vor allem dank der defensiven Stabilität Punkt um Punkt um Punkt. Vor der vorletzten Runde führte Sturm einen Zähler vor Salzburg und zwei vor der Austria. Die Violetten erzielten im Derby bei Rapid nach einer halben Stunde das 2:0, die Rapid-Fans zuckten aus, stürmten den Rasen und erzwangen den Abbruch.

Salzburg lieferte sich mit Ried einen offenen Schlagabtausch, ging in der 75. Minute mit 2:1 in Führung und wäre damit einen Zähler vor Sturm gewesen – denn die Grazer agierten in Wr. Neustadt extrem verkrampft, sehr nervös, waren harmlos und mehr als ein 1:1 wäre auch nicht verdient gewesen. Doch innerhalb einer Minute drehte sich die Meisterschaft: Salzburg kassierte in Ried per Afolabi-Eigentor das 2:2 und wenige Sekunden später sprang Neustadts Sturm-Leihgabe Edin Salkic nach einem Sturm-Eckball mit ausgestreckter Hand dem Ball nach, und das völlig unbedrängt im Strafraum. Muratovic verwertete zum 2:1-Sieg.

Die Ausgangslage: Ein Punkt gegen Innsbruck reicht Sturm, sofern nicht die Austria zeitgleich gegen die wegen der klar schlechteren Tordifferenz aus dem Titelrennen ausgeschiedenen Salzburger mit +2 gewinnt. Die Grazer gingen auch rasch durch Hölzl nach Kainz-Flanke in Führung, kassierten nach einer halben Stunde aber durch Alex Hauser den Ausgleich. Wenig später ging die Austria gegen Salzburg durch Roland Linz in Führung, der Ex-Grazer Jantscher glich postwendend aus.

Mit zweimal 1:1 vergingen nach Seitenwechsel die Minuten, Sturm war wie schon in Wr. Neustadt verkrampft, aber Wacker nützte es nicht. Die Austria, nach Gelb-Rot für Baumgartlinger in Unterzahl, erhöhte mit dem 2:1 in der 73. Minute durch Barazite kurz noch einmal den Druck, aber mit einem Mann mehr stellte Salzburg innerhalb von sieben Minuten von 1:2 auf 4:2 – damit war die Entscheidung gefallen. Umso mehr, da Muratović in der Schlussphase auch Sturm zum 2:1-Sieg schoss. Endstand: Sturm 66, Salzburg 63, Austria 61.

2024: Sturm 41 (v Klagenfurt), Salzburg 39 (v LASK)

Bei den zehn Salzburger Meistertiteln in Folge ging es niemals bis zur letzten Runde, einmal stand der Titel sogar schon an einem Tag fest, als noch Ski-Weltcup-Rennen durchgeführt wurden. Der LASK hat sich 2020 auch selbst aus dem Rennen genommen, Sturm forderte Salzburg 2023 schon bis zumindest ganz kurz vor Schluss. Im Frühjahr 2024 ließen die Grazer auch nach einer vermeintlich vorentscheidenden Heim-Niederlage gegen Salzburg nicht locker, während die Bullen Niederlagen beim LASK und in Klagenfurt einstreuten.

Sturm hätte schon in der viertletzten Runde de facto alles klar machen können, gab aber eine 2:0-Führung gegen Salzburg noch her. Gegen Hartberg rettete man nach 80 Minuten Unterzahl ein 1:1 und hatte Glück, dass Salzburg bei Rapid verlor. Den nächsten Matchball konnte Sturm auch nicht nützen, spielte am vorletzten Spieltag 2:2 beim LASK. Mit zwei Punkten Vorsprung auf die Bullen ging Sturm ins letzte Match daheim gegen Klagenfurt, Salzburg hatte aber den Direktvergleich gewonnen – bei einem Bullen-Sieg gegen den LASK brauchte also auch Sturm einen Erfolg gegen Klagenfurt.

Und der Salzburger Sieg gegen die mental schon am Strand liegenden Linzer zeichnete sich früh ab. Koïta und Sučić traffen schon in den Anfangsminuten zum 2:0, den LASK-Anschlusstreffer folgte das 3:1 der Salzburger vor der Pause, zwei weitere Treffer gab es per Doppelschlag nach einer Stunde noch noch zwei weitere vor der 80. Minute. Am Ende gewann Salzburg 7:1 und der LASK durfte sich ob der arg willenlosen Darbietung einiges an Kritik anhören.

Die Kunde aus Salzburg sorgte nicht gerade für gesteigerte Lockerheit in Graz. Während die Bullen das Resultat immer weiter hochschraubten, merkte man die Abwesenheit des gelbgesperrten Otar Kiteishvili – die Angst vor einem Klagenfurter Konter war groß, es gab einige Halbchancen, aber kaum wirklich Hochkaräter. Es dauerte 69 Minuten, bis ein Kopfball von Wüthrich nach einem Eckball das 1:0 bedeutete, doch entschieden war noch nichts – zweimal hatte Sturm riesiges Glück, dass die Kärntner nicht den Ausgleich erzielten. Erst das Kontertor des eingewechselten Camara in der Nachspielzeit beendete das Zittern…

…und damit auch die Titelserie der Salzburger. Endstand: Sturm 44, Salzburg 42.

2025: Sturm 39 (v WAC), Austria 36 (v BW Linz), WAC 36 (@ Sturm)

Von der Auftakt-Niederlage gegen Rapid und dem 0:3-Hoppala gegen den WAC abgesehen, bliebt Sturm auch im Herbst 2024 recht stabil, ähnlich wie die defensivstarke Austria mit Rückkehrer Aleksandar Dragovic und dem auch im Europacup auftrumpfenden SK Rapid. Salzburg blieb nach dem verpassten Titel neben der Spur und sollte am 3. Spieltag letztmals auf Platz eins stehen.

Weil sich nach der Punkteteilung aber weder Sturm (zwei Niederlagen gegen die Austria) noch die Austria (je zwei Niederlagen gegen Rapid und Salzburg) entscheidend absetzen konnten, schlich sogar das Überraschungs-Team aus Wolfsberg in den Titelkampf. Ein klassisches Kühbauer-Team, wenn es auf einer Welle schwimmt: Extrem gut strukturierte Defensive, disziplinierte Arbeit gegen den Ball schon im Mittelfeld, brandgefährlich bei Kontern und effizient vor dem Tor.

So wurde der WAC Cupsieger und sah zwei Wochen vor Saisonschluss wie der einzige verbliebene Sturm-Konkurrent aus – zumal das 3:0 gegen den Titelverteidiger im Herbst keine Eintagsfliege war. Auch das Rückspiel gewannen die Lavanttaler 3:0 und das 1:1 im ersten Meisterrunden-Duell war mehr als nur schmeichelhaft für Sturm. Wenn der WAC mit maximal drei Punkten Rückstand in das direkte Duell in der letzten Runde geht – muss Wolfsberg dann nicht sogar als Titelfavorit in dieses Spiel gehen?

Die verdiente Niederlage gegen die Austria am vorletzten Spieltag änderte die Komplexität aber wieder komplett. Die Austria hat den WAC überholt und Sturm verlor bei Rapid, anstatt sich mit einem Remis den bereitliegenden Meisterteller abzuholen. Erster Matchball vergeben – aber letzte Saison ließ es Sturm ja auch auf die letzte Patrone ankommen.

Ein Punkt daheim gegen den WAC, und der SK Sturm Graz ist nach 1998, 1999, 2011 und 2024 zum fünften Mal Meister. Verliert Sturm, sind die Grazer fix nicht Champion – dann ist es entweder die Austria (wenn diese daheim gegen Blau-Weiß Linz gewinnt) oder es gibt das Sensations-Double für den WAC (wenn die Austria patzt).

Letzter Spieltag und Sturm Graz, eine unendliche Geschichte

Eine Auffälligkeit aus den sechs Letzte-Runde-Entscheidungen in den vergangenen drei Jahrzehnten spricht ganz klar für Sturm Graz: Es wurde immer jenes Team Meister, das auch als Tabellenführer in diesen letzten Spieltag gegangen ist – das war auch 1995 und 1994 so (als Salzburg allerdings nicht nur einen Sieg, sondern dazu auch noch 13 bzw. 7 Tore Vorsprung hatte). Man muss bis 1992 zurückgehen, dass am letzten Spieltag die Tabellenführung gewechselt hat (Austria damals mit dem 2:1 im direkten Duell gegen Salzburg).

Sturm hat dreimal im letzten Match den Titel gesichert und wäre einmal so oder so machtlos gewesen. Dazu hielt man 2004 im letzten Saisonspiel die Nerven zusammen und sicherte sich mit einem 4:1 gegen Bregenz den Klassenerhalt gegenüber dem FC Kärnten. Und was noch für Sturm spricht: Erstmals reicht in so einem Finaltag-Krimi ein Remis auf jeden Fall aus.

Andererseits: Irgendwann reißen alle Serien…

Über Philipp Eitzinger

Journalist, Statistik-Experte und Taktik-Junkie. Kein Fan eines bestimmten heimischen Bundesliga-Vereins, sondern von guter Arbeit. Und voller Hoffnung, dass irgendwann doch noch alles gut wird.