Gemessen am Ziel (Quali) und der Ausgangslage (Heimspiel, Team schon relativ lange zusammen, Trainingslager) musste man auf Sieg spielen, was gegen bekanntermaßen spielstarke Gegner wie Holland am erfolgversprechendsten über frühe Balleroberung via Pressing gelingt.

Da es sich bei der U-21 durchwegs um Vollprofis handelt, die alle in ihren jeweiligen ersten Ligen spielen, sollte man davon ausgehen können, dass das richtige Pressingverhalten vermittel- und umsetzbar ist. Ersteres ist die Aufgabe und Verantwortung des Coaches und hat mit dem Talent der Spieler nichts zu tun.

Wenn wie gestern deutlich und mindestens eine Halbzeit lang zu sehen NICHT wie international seit Jahren üblich mit

a) 2 Mann auf den Ballführenden attackiert wird, wobei einer davon agressiv und möglichst antizipativ auf den Mann und der zweite (im Idealfall auch dritte) den/die offenen Passweg(e) zustellt, statt passiv trabend den Raum nebenherlaufend mehr zu besetzen als dem Gegner aktiv zu nehmen,

b) ab einer vor dem Spiel vereinbarten Höhe auf einer Linie kollektiv und nach hinten gestaffelt und eben nicht einzeln gepresst wird,

dann hat

a) der Trainer noch nicht verstanden was Pressing heißt oder
b) der Trainer weiß es zwar, konnte es aber nicht vermitteln oder
c) die Mannschaft folgt ihm nicht.

Alle 3 möglichen Erklärungen disqualifizieren das Trainerteam. Die „Analyse“ des Co-Trainers Michi Baur (auch so ein Ehemaliger) in der Halbzeit, die mit keinem Wort auf diese offensichtlichen taktischen Defizite, die auch zum Gegentor führten, einging, die Fehlerursache gar nicht erkannte, sowie die mit althergebrachten, nichtssagenden Floskeln durchsetzte Vorschau Herzogs („Räume eng machen“, „müssen uns wehren“, „uns was zutrauen“ usw.) lassen auf a) schließen.

„Im Grunde genommen“ ist es ein Skandal, dass man unerprobten aber umso selbstgerechteren Trainerlehrlingen wie Herzog oder Baur den Spitzennachwuchs dieses Landes anvertraut. Gar nicht zu reden von selbsternannten Oberkompetenzlern wie Prohaska, die solche Unzulänglichkeiten verkörpern und daher verteidigen.

Ich hoffe sehr, dass Ruttensteiner gerade im Nachwuchsbereich endlich die Erbpachthöfe abstellt und kompetenteres Personal einsetzt.

Hart konnte Cabral nicht stoppen