Africa Cup of Nations 2008 – Nigeria : Mali 0-0

20:30 – Es geht los. Nigeria ist nach der Niederlage gegen Cote d’Ivoire unter Zugwang. Heute darf gegen die immer gefährlichen Malis nichts schief gehen. Eigentlich schade, dass aus dieser Gruppe schon einer rausfliegen muss.

5. Minute – Österreich-Zusammenhänge sind ja sehr beliebt, sonst wäre Heinz Prüller wohl kaum noch im Fernsehen zu hören. Hier gibt es auf jeden Fall einen. Rabiu Afolabi, der ehemalige Fels in der Brandung bei Austria Wien (seit 2005 FC Sochaux), sitzt bei Nigeria auf der Ersatzbank.

7. Minute – Spitzenpass aus dem nigerianischen Mittelfeld steil nach vorne zu Yakubu, der rempelt leider seinen Gegenspieler etwas zu hart. Statt einer Torchance gibt es einen Foulpfiff.

8. Minute – Weiter Pass von rechts nach links außen im Strafraum, Martins zieht ab und trifft zwar den Ball, nicht aber das Tor oder etwas das im Umkreis von 4-5 Metern davon ist.

10. Minute – Nigeria baut Druck auf und setzt sich jetzt schon ein paar Minuten in der Hälfte Malis fest.

12. Minute – In der Mitte des Feldes krachen zwei Nigerianer zusammen, Traore profitiert davon und ferserlt den Ball in den Lauf von Tamboura. Der zieht links die Flanke hinunter und passt scharf in den Fünf-Meter Raum. Gefährlich, aber keiner kommt ran.

14. Minute – Kanoute wird von Nigerias Abwehr im Strafraum gerade noch gestoppt. Das Spiel hat sich jetzt gedreht – Nigeria tut sich schwer dabei, hinten raus zu kommen. Bei Mali spielt heute übrigens Sorgenkind Mohammed Sissoko (Liverpool), der gegen Benin ja nicht zum Einsatz gekommen war. Das allein spricht Bände für die Qualität der westafrikanischen Mannschaft

16. Minute – Der Schiedsrichter lässt bei einem Foul Vorteil walten, Martins kommt nach einem schönen Haken 20 Meter vor dem Tor zum Schuss und zieht flach aufs kurze Eck. Der malische Torwart, hält.

19. Minute – Nigerias Odemwingi kämpft sich an der seitlichen Strafraumgrenze gegen zwei Gegner durch, spielt zurück auf Yukubu und auch der schießt aufs kurze Eck. Wieder gehalten. Das Spiel wogt hin und her, bietet einige brenzligen Situationen . Sehr schön anzusehen.

25. Minute – Es sind wieder einmal zahlreiche Spieler aus der englischen Liga auf dem Feld. Merkt man auch, das Spiel ist bislang trotz hohem Einsatz sehr fair. Die Schiedsrichter, bisher im Allgemeinen ein Highlight des Africa Cups, finden auch das genau richtige Maß.

27. Minute – Schöne One Touch-Aktion von Nigeria, ein Verteidiger klärt gerade noch per Kopf zur Ecke. Beim Corner kommt ein Stürmer an den Ball und köpft nicht weit aber doch deutlich über das Tor.

29. Minute – Gegenstoß Mali: Flanke von Sidibe, Traore kommt gerade nicht an den Ball, weil Yobo dazwischen kommt.

33. Minute – Um einen Klassiker zu bemühen: Das Spiel könnte ein Tor brauchen. Es ist zwar keineswegs schlecht, droht sich aber ein wenig festzufahren. Nigeria ist das offensivere Team, Mali lauert.

36. Minute – Malis rechter Verteidiger Diamoutene bringt den eigenen Torhüter bei einem Rückpass unter Druck, der kommt aber einen Schritt schneller als Martins.

37. Minute – Erste gelbe Karte des Spiels. Ich hab geglaubt es wäre Yobo, aber Olofinjana wird als belastet eingeblendet.

40. Minute – Sissoko stürmt in den Strafraum, und wird von Yobo aufgehalten. Er stürzt nach einer Kollision mit Yobo. Keine Schwalbe, ein Elfer wäre dafür aber zu hart.

42. Minute – Nigeria weiß sich jetzt rechts hinten immer öfter nur mit Fouls oder riskanten Tacklings zu helfen. Mali wird aktiver.

45. + 1. Minute – Sissoko wird vom Eurosport-Kommentator zwar zwischendurch gerügt, taucht aber vorne, hinten, links und rechts – sprich: überall – auf und macht für mich ein gutes Spiel. Der Kommentator ist vielleicht mit seinem Stand auf Berti Vogts zu sehr beschäftigt. Natürlich sind auch die Deutschen sehr gut dabei, wenn es darum geht, einen Landsmann im Ausland zu lobhudeln.

45 + 2. Minute – Pausenpfiff.

Conclusio 1. Halbzeit – Eine gute Hälfte der nur ein wenig die ganz großen Szenen fehlten. Taktisch spielen beide Team sehr diszipliniert. Nigeria ist die leicht aktivere und bessere Mannschaft, aber die Feldüberlegenheit wechselt häufig. Vor allem gegen Ende der Halbzeit wirkten die Grünen dann schon ein wenig ratlos. Je länger die Partie dauern wird, desto nervöser wird Berti Vogts Mannschaft wohl werden, wenn ihr nicht bald ein Tor gelingt.

46. Minute – Wia san wieda laif dabei! Utake ist für Martins gekommen. Strange…

47. Minute – Keita schaut 20 Meter vor dem Tor rechts raus zu Sissoko, macht dann einen schnellen Haken und knallt aufs kurze Ecke. Ejide hält gut. Beim anschließenden Eckball fliegt er aber unter dem Ball durch. Mali beginnt stark.

48. Minute – Auch Kanute bringt einen Weitschuss Richtung Ejides Tor an. Trifft es aber nicht.

50. Minute – Beim Versuch das Spiel wieder zu beruhigen und an sich zu reissen verliert Nigeria im Moment den Ball zu leicht im Mittelfeld.

55. Minute – Viel Forechecking von Mali schon am gegnerischen 16er. Nach einem Verzweiflungsabschlag von Nigeria kommt der Ball auch prompt wieder zurück und Sidibe knallt einfach mal von links drauf – keine Gefahr.

57. Minute – Bei Flanken wirkt Ejide nicht besonders sicher, verschätzt sich immer wieder.

58. Minute – Yakubu wird am 16er abgeblockt. Im Moment ist es ein harter Kampf um die Oberhand, dementsprechend fehlen die großen Chancen.

59. Minute – Gestocher im Strafraum der Malis. Torhüter Sidibe wirft sich Yakubu kompromisslos entgegen und bleibt nach dem Zusammenstoß verletzt liegen.

60. Minute – Sidibe steht wieder.

62. Minute – John Obi Mickel spielt keine besonders überzeugende Partie. Vielleicht fehlt bei Nigeria auch deshalb heute der letzte Witz. Langsam rennt die Zeit davon und Mali wirkt sehr abgeklärt.

65. Minute – Kanute kommt nach einem Eckball zum Ball. Wo ist Nigerias Abwehr eigentlich? Er kann die Wuchtl aber nicht stoppen.

68. Minute – Nigeria wirkt vor allem im Zentrum müde, da ist zu wenig Bewegung drinnen. Der Verdacht, dass Berti Vogts das Spiel mit seinen seltsamen Auswechslungen ein wenig vercoacht haben könnte (Odemwingi ging auch für Uche), kommt auch dem Europsport-Kommentator. Der findet weiterhin immer wieder etwas Schlechtes an Sissoko.

70. Minute – Freistoß Nigeria, Mikel schießt auf 35 Metern, der abgefälschte Ball ladet schlussendlich in den Händen Sidibes.

72. Minute – Sissoko spielt sich übers halbe Feld, legt auf Kanoute ab, der verdribbelt sich. Der Kollege von Eurosport: „Da sieht man wieder diese Individuelle Klasse“ … ich denke: „Endlich mal ein lobendes Wort für Sissoko“, und höre weiter zu … „von Kanute“. ARGHS!

74. Minute – Traore geht bei Mali, Diallo kommt. Vogts packt seinen letzten Wechsel noch nicht aus.

79. Minute – TOR YAKUBU! Aber Abseits.

80. Minute – Nigeria beginnt alles nach vorne zu werfen – Erste Konter hat Mali da schon angedeutet. Hinten spielen die Weißen jetzt viel auf Abseits.

82. Minute – Keita an die Kreuzlatte aus knapp 20 Metern. Viele tolle Weitschüsse beim Africa Cup. Glück für Nigeria, das hätts schon gewesen sein können.

83. Minute – Auf der Gegenseite schießt Obi Mickel aus 25 Metern keinen Meter daneben.

84. Minute – Keita schießt wieder – diesmal aber nicht so gefährlich. Das Spiel wogt hin und her, Nigeria wechselt zum letzten Mal. Makinwa kommt für …

86. Minute – Diarra nach hartem Foul von hinten mit gelb bedacht – er fehlt gegen Cote d’Ivoire.

89. Minute – Symptomatischer Angriff von Nigeria – Makinwa könnte im Strafraum etwas machen, dribbelt aber in die falsche Richtung und findet keine gute Schussbahn.

90. Minute – Es geht noch drei Minuten. Nigeria kommt zu einem Eckball und greift jetzt mit 10 Mannen an.

90. Minute + 2. Minute – Kanute hat die Entscheidung am Fuß, schießt aber zu schwach.

90. + 3. Minute – Letzte Chance für Nigeria hier noch eine gute Ausgangssituation zu schaffen. Weiter Einwurf. Kritische Situation im Strafraum, aber mit etwas Glück geht der Ball an allen vorbei. Der Schiedsrichter pfeift ab.

Conclusio – Eine extrem hart umkämpfte Hälfte und am Ende lange Gesichter bei den Nigeria-Fans. Die Nigerianer müssen Benin nun schlagen. Der große Mitfavorit scheitert am Fehlen des letzten Genieblitzes und zwingender Chancen und könnte, wenn Mali einen Punkt gegen die bereits qualifizierten Elefanten aus Cote d’Ivoire ein Punkt holt, bereits in der Gruppenphase rausfliegen. Und man kann das schon sagen: Für Mali wäre das durchaus nicht unverdient. Für den Tuniersieg wird das zwar auch nicht reichen, aber schlecht spielt die Mannschaft rund um Kanoute, Keita, Diarra (fehlt) und Sissoko keinesfalls.

Cool? Sag das doch anderen!