Salzburg erstmals in der Champions League: Welche österreichischen Klubs haben wie viel Anteil daran?

Es muss der härteste Weg sein, den jemals ein Team eingeschlagen hat, um in die Champions League zu kommen. Statt einfach mal in der Quali Dinamo Zagreb oder Roter Stern Belgrad zu schlagen (Leistungen, zu denen die Salzburger als Europa League-Spitzenteam sicher fähig gewesen wären), hat sich Red Bull Salzburg dazu „entschieden“ lieber quasi im Alleingang den österreichischen Gesamt-UEFA-Koeffizienten über fünf Jahre hochzuleveln, um dann über das Länderranking als österreichischer Meister in die Champions League einzuziehen.

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Seit diesem Wochenende ist das fix, denn beide Finalisten des Champions League-Finales am 1. Juni haben sich ihr Ticket bereits über die Meisterschaft gesichert.

„Im Alleingang“ ist natürlich stark überspitzt. Immerhin sind auch andere Teams aus Österreich angetreten und haben dabei zwangsläufig Punkte gemacht, die in der Fünf-Jahres-Wertung entscheidende Bedeutung haben. Wie groß ist der Salzburger Anteil tatsächlich und welchen hatten andere österreichische Klubs? Wir haben nachgerechnet.

Die großen Brocken

  1. Für die Qualifikation in der kommenden Saison sind die fünf Saisonen von 2013/14 bis 2017/18 entscheidend. In dieser Zeit haben österreichische Klubs insgesamt 143 Punkte in Europa gesammelt. 70 davon kamen von den Salzburger. Das sind knapp 49% (Gewichtung durch unterschiedliche Teilnehmerzahlen in den einzelnen Jahren ungeachtet).
    Der Ausreißer nach unten war die Saison 15/16, wo Salzburg nur 2 Punkte machte (was immer noch 10,5% der heimischen Leistung in der Saison waren). Die anteilsmäßg beste Saison war 2014/15 mit 79%. Die meisten absoluten Punkte hat man mit dem EL-Halbfinaleinzug 2017/18 gemacht (26 Punkte, 67% aller österreichischen). In der jüngsten Saison, die für das nächste Jahr zählt, und wo Österreich sicher keinen Fixplatz hat, waren es übrigens 61%.
  2. Am Zweitmeisten hat der SK Rapid beigetragen. Mit 28,5 von 143 Punkten konnte man 20% der Punkte liefern (die jüngste Saison mit dem Sechzehntel-Final-Aus gegen Inter ist da noch nicht dabei – das waren 29 Punkte).
  3. Ganz knapp dahinter folgt Austria Wien. 18% stammen vom Verteilerkreis. Ein großer Teil davon aus der Saison 13/14.

Der Rest mit einem schwächelnden Sturm

  1. Der Rest der österreichischen Liga sammelte nur Peanuts. Und erstaunlicherweise ist nicht „Big 4“-Klub Sturm der nächste Verein, sondern Altach. Die Vorarlberger haben mit 5% aller Punkte den viertgrößten Beitrag geleistet.
  2. Danach aber Sturm? Nein! Die Grazer haben trotz dreier Teilnahmen in der entscheidenden Zeit eine desolate Bilanz in Europa und liegen sogar hinter der Admira, die 2015/16 immerhin 3,5 Punkte sammeln konnte und damit mit abgerundeten 2% vor ihnen liegen.
  3. Erst dann kommt der SK Sturm. Mit insgesamt 2,5 Punkten (aufgerundete 2%) aus drei Saisonen liegen die Grazer am sechsten Platz im innerösterreichischen Ranking.
  4. Der WAC und das in der Versenkung verschwundene Grödig haben mit je zwei Punkten gemeinsam den siebenten Platz über. Der fehlende Punkt kommt vom SKN St. Pölten.

Fazit

Den Großteil an dieser Qualifikation hat also wirklich Salzburg selbst geleistet (die dazu notwendige gewonnene Meisterschaft auch heuer nicht zu missachten). All diese Teams haben aber ihren Beitrag geleistet, dass in der kommenden Saison nicht nur Salzburg in der CL spielen wird, sondern dass mit dem Tabellendritten (als Cupsieger-Ersatz) und vielleicht auch dem Vizemeister (dazu braucht es einen Chelsea-Sieg im Europa-League-Finale), bis zu zwei Klubs fix in der Europa League-Gruppenphase stehen könnten.

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