Die WM 2018 geht an… Spanien und Portugal?

Die einen sind der amtierende Weltmeister. Die anderen haben den meistgehypten Fußballer unserer Zeit in ihren Reihen. Beide haben schon große Turniere ausgerichtet. Aber dass der Zuschlag für die WM-Endrunde 2018 an die gemeinsame iberische Kandidatur geht, ist eher unwahrscheinlich.

Es war die WM 1982 – spielerisch konnte aber nur ein einziges Team überzeugen. Und diese Brasilianer kickten sich selbst aus dem Rennen. Grund für das mäßige Niveau? Die extreme Hitze, welche Spanien in diesem Sommer heimgesucht hatte. Viel besser war auch die Lage 22 Jahre später nicht, als Portugal die Euro2004 ausgetragen hat. Bei einigen Nachmittagsspiele drückte es einem selbst am TV die Hitze, die man von den Spielen mitbekam, die Schweißperlen auf die Stirn. Was aber nicht der Hauptgrund ist, aus dem der gemeinsamen Kandidatur aus Spanien und Portugal kaum realistiche Chancen zugesprochen werden. Viel mehr sind es die schlechten Erfahrungen, welche die FIFA 2002 gemacht hat – und die beim Weltverband die Devise hervorgerufen haben, nur noch dann Co-Veranstaltern den Zuschlag zu erteilen, wenn es wirklich nicht anders geht.

Hier würde gespielt (einige Stadien würden noch gestrichen)
Barcelona – Camp Nou | 98.000
Madrid – Estádio Bernabéu | 80.500
Valencia – Nou Mestalla | 75.000
Madrid – La Peineta | 73.000
Sevilla – Estádio Cartuja | 57.500
Barcelona – Olimpic de Montjuich | 56.000
Bilbao – San Mamés | 53.000
Saragossa – San José | 50.000
Badajoz – Nuevo Vivero | 48.000
Santander – El Sardinero | 45.500
La Coruña – Riazor | 45.000
Málaga – Nueva Rosaleda | 45.000
San Sebastian – Anoeta | 43.500
Valladolid – Nuevo Zorilla | 43.500
Vigo – Nuevo Balaídos | 42.500
Murcia – Condomina | 41.000
Alicante – Estádio Pérez | 40.000
Gijon – El Molinón | 40.000

Lissabon – Estádio da Luz | 65.500
Porto – Estádio do Dragão | 50.500
Lissabon – Estádio Alvalade | 50.000

Die Teams der Gastgeber
Über jeden Zweifel erhaben ist vor allem die „Furia Roja“ aus Spanien. Der amtierende Weltmeister war in den vergangenen Jahren die wohl beste Nationalmannschaft der Welt und sackte zwei Jahre vor dem Titel in Südafrika bereits jenen bei der Euro2008 ein. Bei einer Heim-WM 2018 wäre Spanien wohl im engeren Favoritenkreis zu finden. Auch die Mannschaft aus Portugal hat sich, getragen von Superstars wie Cristiano Ronaldo und vor ihm Luis Figo und Rui Costa, in die Weltspitze gespielt. Seit der WM 1998 wurde keine Endrunde mehr verpasst.

Positiva
– Die beiden Länder haben eine lange Fußballtradition, in beiden ist es der Nationalsport, eine Auslastung der Stadien wäre sehr wahrscheinlich.
– Sowohl die Euro2004 als auch die WM 1982 waren gut organisiert und weitgehend pannenfrei.
– Mit den Stadien in Barcelona, Madrid und Lissabon verfügt die Kandidatur gleich über drei moderne Fußballkathedralen.

Negitiva
– Die FIFA möchte eigentlich keine Endrunden mehr haben, die von zwei Ländern gemeinsam ausgerichtet werden.
– Mit der WM 1982 in Spanien und vor allem der Euro2004 in Portugal haben beide Länder in kurzer bzw. mittlerer Vergangenheit bereits eine Endrunde ausgerichtet.
– Die Konzepte bezüglich Verkehrsanbindung und Unterbringung wurden die Evaluierungskommision beanstandet.
– Nur drei der wahrscheinlich 16 Stadien stehen in Portugal. Dieses Ungleichgewicht rechtfertigt eine gemeinsame Ausrichtung eigentlich nicht.

Chancen
Es wäre eine größere Überraschung, sollte die Endrunde tatsächlich auf die iberische Halbinsel gehen. Die Bewerbung an sich ist zwar in Ordnung, aber vor allem die Tatsache, dass es sich um eine gemeinsame Kandidatur von zwei Ländern handelt, wird die FIFA aller Voraussicht nach abschreckent.

und außerdem…
…hat die Euro2004 das Team aus Griechenland gewonnen. Wenn das mal kein schlechtes Omen ist!

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Über Philipp Eitzinger

Journalist, Statistik-Experte und Taktik-Junkie. Kein Fan eines bestimmten heimischen Bundesliga-Vereins, sondern von guter Arbeit. Und voller Hoffnung, dass irgendwann doch noch alles gut wird.