Was bei Rapids 0:3 auf Zypern auffiel.

Tja, Rapid hat auf Zypern 0:3 verloren und damit ist zu 99,9% die Europacup-Saison des Meisters schon am 6. August vorbei. Das geschieht erstens vollkommen zu Recht, und zweitens hat es sich seit Wochen angedeutet. Wenn man sich mühselige 1:0-Siege in Murksspielen wie dem in Mattersburg oder dem gegen Kärnten schönredet, kann man auch nicht besser werden. Und beim Spiel in Zypern fiel mir zudem auf…

Anorthosis begann sehr nervös – Rapid missinterpretierte das als eigene Stärke. Darum standen sie einem zunehmend sicherer werdenden Gegner später ohne wirkungsvolles Rezept gegenüber. Zudem gibt es bei Rapid, deutlich sichtbar, keinen Plan B. Man bleibt beim lahmarschigen und starren 4-4-2, no matter what. Pacult ließ lieber Kavlak die Hoffer-Position spielen, als umzustellen. Und wenn seine Mannschaft wirklich nix anderes kann, dann hat sie selbst in einer 3. CL-Qualirunde absolut nichts verloren.

Die Abhänigkeit von Hofmann ist beängstigend. Keine halbwegs konstruktive Aktion, in der Hofmann nicht involviert gewesen wäre. Die Aktionen ohne Hofmann waren noch langsamer, noch ideenloser, und noch weniger spritzig. Hofmann zeigte sich zunehmend frustriert und konzentrierte sich, je länger das Spiel ging, nur noch auf Meckern, Jammern und Gestikulieren, anstatt darauf, das Spiel wieder in den Griff zu bekommen.

Dass es keine rechte Seite gibt, weil Hofmann immer irgendwo ist, ist ja nix Neues. Aber gegen die Zyprioten ließ auch die linke Seite aus: Katzer war sauschlecht (hätte nach spätestens 20 Minuten mit einem Spitz vom Spielfeld gejagt gehört) und der hibbelige Kavlak brachte auch nichts zusammen.

Stefan Kulovits ist seine Verunsicherung in jeder Sekunde des Spiels anzumerken.

Das 0:1 war kein Pech, sondern das logische Resultat von lächerlichem Abwehrspiel. Jeder geht entweder gar nicht in den Zweikampf, oder nur halbherzig, und wenn Hofmann den entscheidenden Zweikampf bestreiten muss, kann von Ordnung nicht die Rede sein.

Die angekommenen Pässe von Stefan Maierhofer lassen sich bequem an einer Hand abzählen. Zudem wäre ich Pacult dankbar, wenn er mir schlüssig erklären könnte, warum Maierhofer den Mittelkreis abdeckte – da gehört er nun wirklich nicht hin. Zudem entwickelt sich sein Hochmut umgekehrt proportional zu seinen Leistungen. Wie war das mit dem Kantersieg?

Holzfuß Patocka drosch die Bälle nur ziellos hinaus. Vielleicht sollte ihm mal einer Erklären, wie man „Spielaufbau“ buchstabiert. Das Wort kennt er nämlich ganz offensichtlich nicht. Noch gefährlicher war jedoch Tokic: Leichtsinn und Formschwäche vertragen sich nun mal nicht.

Und wenn wir schon beim Buchstabieren sind: a, u, f, b, ä, u, m, e, n – kennt man ganz offensichtlich auch nicht.

Abseitsfalle: Nicht so gut…

Das Zusammenspiel auf engem Raum bzw. kurzer Distanz ist peinlich. Pässe auf das Schienbein des Kollegen aus einem halben Meter Entfernung waren keine Seltenheit.

Die Fehlpassquote (nicht nur, aber vor allem die von Katzer) spottet jedes Hobbykickers.

Bitte nicht auf das Fehlen von Ümit Korkmaz rausreden – gegen diese Gegner darf man auch ohne Ümit nicht 0:3 verlieren, darf sich ruhig auch ein anderer solche mutigen Vorstöße trauen. Das ist das viel größere Problem als der Korkmaz-Abgang.

Warum genau holte sich Rapid Marcel Ketelaer?

Georg Koch – ja, der war der einzige in ansprechender Form. An ihm liegt’s am allerwenigsten.

Und, ach ja: Ich schrieb in meinem Artikel, in dem ich Anorthosis vorstellte, dass „diese Mannschaft internationalen Ansprüchen nicht genügt.“ Dabei bleibe ich, ohne Abstriche.

(phe)

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Über Philipp Eitzinger

Journalist, Statistik-Experte und Taktik-Junkie. Kein Fan eines bestimmten heimischen Bundesliga-Vereins, sondern von guter Arbeit. Und voller Hoffnung, dass irgendwann doch noch alles gut wird.